Ukraine: Lutherische Kirchen weltweit rufen zu Frieden und Unterstützung auf

Photo: LWF/Albin Hillert

Globale Solidarität mit den vom Krieg betroffenen Menschen

GENF, Schweiz (LWI) – Lutherische Kirchenleitende haben weltweit einen gerechten Frieden in der Ukraine und ein Ende des russischen Einmarschs gefordert. In Erklärungen und Botschaften bitten sie um Solidarität mit dem ukrainischen Volk und um Unterstützung für Geflüchtete, die ihre Heimat auf der Suche nach Sicherheit verlassen haben. Es wird davon ausgegangen, dass mehr als 500.000 Menschen in Nachbarländer geflohen sind. Nachstehend präsentieren wir eine Auswahl von Stimmen, die die sofortige Beendigung des Konfliktes und Solidarität mit allen von der Krise betroffenen Menschen fordern.

Polen hat eine gemeinsame Grenze mit der Ukraine und nimmt seit der vergangenen Woche Geflüchtete auf. „Es gibt keine Alternative zum Frieden“, so das Konsistorium der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und fügte hinzu, dass Russlands militärische Aggression gegen die Ukraine nicht zu rechtfertigen sei. „Krieg ist Feindseligkeit, Hass und ein Angriff auf das, was das Geschenk des Lebens ausmacht.“ Deshalb „schließen wir uns den Gebeten und Friedensappellen aller Menschen guten Willens und ungeachtet ihrer Religion oder Konfession an. Wir beten für die Gläubigen unserer Schwesterkirche in der Ukraine, für die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger, die vor dem Terror fliehen, und für diejenigen, die in unserer Nachbarschaft in Polen leben und sich Sorgen um geliebte Menschen machen.“ 

In Deutschland hat Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die sofortige Beendigung der militärischen Operationen sowie neue Initiativen für die Wiederaufnahme von Gesprächen gefordert. „Krieg ist gegen Gottes Willen. Und Krieg darf nicht zu einem Mittel der Politik werden“, sagte er.

Kramer rief Christinnen und Christen ebenfalls auf, für den Frieden zu beten: „Lasst uns in unserer Ohnmacht im Angesicht des Krieges unsere Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott bringen, bitten wir ihn um Frieden und um ein Ende der militärischen Gewalt.“

Die Leitende Bischöfin der Lutherisch-Evangelischen Kirche in Amerika, Elizabeth Eaton, hat sich einem interreligiösen Aufruf für Frieden in der Ukraine angeschlossen. „Alle Parteien und die internationale Gemeinschaft müssen sich erneut für eine Deeskalation dieser Bedrohung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit einsetzen.“

„Wir rufen alle Beteiligten – ob Regierungen, Bewegungen oder einzelne Personen – dazu auf, von Aggression und Gewalt Abstand zu nehmen“, so die Kirchenleitenden weiter, „und sich stattdessen auf den Weg des Friedens durch Dialog zu begeben.“ Sie rufen ebenfalls die „gläubigen Menschen unserer Gemeinden und Gemeinschaften auf, für Weisheit, Frieden und Gerechtigkeit in der Ukraine zu beten.“

In einer Solidaritätsbotschaft hat die Kirchenleitung der Lutherischen Kirche in Peru ihre Hoffnung bekundet, „dass die Schreie der Kinder, der Erwachsenen und der älteren Menschen, die diesen Krieg nicht wollten,” gehört werden und dass die politische Führung „auf friedliche Lösungen anstelle von Gewalt setzt.“ Kirchenpräsident Pedro Bullón und Kirchensekretärin Ana Laura Torres schreiben: „Helfen Sie der Menschheit, andere Wege als Waffen zu finden, um Konflikte zu lösen.“

Der Ökumenische Rat von Finnland unter Vorsitz von Tapio Luoma, Erzbischof der Lutherisch-Evangelischen Kirche Finnlands, hat eine Erklärung veröffentlicht und darin die politische Führung aufgefordert, „sich mit allem, was in ihrer Macht steht, für Frieden und Versöhnung einzusetzen“, damit „die Menschen nicht in einem Klima der Angst leben müssen und Menschenrechte respektiert werden.“

In der Ukraine selbst hat die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche der Ukraine einen gerechten Frieden für die Ukraine gefordert. „Wir bitten unsere Brüder und Schwestern im Ausland um diplomatische und informationelle Unterstützung für die Ukraine. Wir bitten ebenfalls darum, dass unsere friedlichen Bürgerinnen und Bürger jede denkbare humanitäre Hilfe bekommen. Und wir bitten Sie ebenfalls, gemeinsam mit uns für einen gerechten Frieden in der Ukraine zu beten.“

Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken