Übereinkommen von Paris nicht verwässern

Frau und Kind im Schatten eines Baumes, Lalibela (Äthiopien). Foto: Magnus Aronsson/Schwedische Kirche

LWB fordert wirksame Umsetzung des Klimaabkommens

Genf (LWI) – Anlässlich der derzeit in Bonn (Deutschland) stattfindenden Klimakonferenz der Vereinten Nationen hat der Lutherische Weltbund (LWB) die Weltgemeinschaft in einer Erklärung aufgefordert, auf ein „ehrgeiziges Regelwerk“ für die Umsetzung des Klimaübereinkommens von Paris hinzuarbeiten. An die Kirchen und die Zivilgesellschaft richtete der LWB die Aufforderung, ihre Regierungen hinsichtlich dieser Aufgabe in die Verantwortung zu nehmen.

„Ein ehrgeiziges Regelwerk würde einen klaren Handlungsrahmen bieten und eine wirksame und faire Umsetzung des Abkommens ermöglichen“, führt die Erklärung aus und stellt fest, bisher würden weder die Verhandlungen noch die Umsetzung den vereinbarten Zielen entsprechen.

So habe unter anderem die Bereitschaft der Industrieländer zur Finanzierung von Maßnahmen nachgelassen, die die Folgen der klimatischen Veränderungen in den betroffenen Ländern eindämmen, beklagt die Erklärung und bekräftigt, dass der Klimawandel Fragen der Gerechtigkeit aufwerfe, da er die Schwächsten besonders schwer treffe.

„Ich rufe die am Verhandlungstisch in Bonn versammelten Staaten dringend auf, das Übereinkommen von Paris ohne Abstriche zu erhalten und einen ambitionierten sowie transparenten Plan für die Umsetzung vorzulegen. Jetzt ist nicht der Moment, das bei der Klimakonferenz in Paris Erreichte aufs Spiel zu setzen. Verwässern Sie es nicht“, so der Appell von LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge.

Die Erklärung mündet in einen Aktionsaufruf, in dem der LWB

●     die am Verhandlungstisch in Bonn versammelten Staaten dringend auffordert, das Übereinkommen von Paris ohne Abstriche zu erhalten und voranzugehen auf dem Weg zur Verabschiedung eines ehrgeizigen und wirksamen Regelwerks für die kommende Klimakonferenz COP24,

●     seine Mitgliedskirchen, zivilgesellschaftliche Gruppen und Bürgerinnen und Bürger aufruft, den Druck auf ihre jeweilige Regierung weiter zu erhöhen, damit diese mit dem Ziel eines wirksamen Regelwerks für die Umsetzung des Klimaabkommens bei den Verhandlungen eine konstruktive und lösungsorientierte Rolle spielen,

●     sich selbst verpflichtet, weiter am Thema Klimawandel zu arbeiten auf der Grundlage seiner Glaubensüberzeugung, dass die Schöpfung „für Geld nicht zu haben“ ist (Zwölfte LWB-Vollversammlung 2017).