Neues ökumenisches Studiendokument will Diakonie stärken

Das Dokument über ökumenische Diakonie soll das Verständnis von Diakonie klären und eine gemeinsame Plattform für gemeinsames Handeln und Nachdenken bieten. - Die Vesperkirche in Stuttgart war ein Ort für lokales diakonisches Handeln. Foto: Gottfried Stoppel

Grundlage für Ausbildung, Dialoge und Zusammenarbeit

Genf (Schweiz) (LWI) - Ein neues Studiendokument zu ökumenischer Diakonie will das Verständnis von Diakonie klarer definieren und eine Plattform für gemeinsames Handeln und gemeinsame Reflexion schaffen.

Schmerzen zu lindern und die Grundursachen von Leid zu bekämpfen war einer der zentralen Beweggründe für die Gründung des Lutherischen Weltbundes (LWB) und ist seither immer ein wichtiges Element seiner Arbeit gewesen. Durch seine Weltdienst-Programme unterstützt der LWB drei Millionen Menschen, von denen die meisten Flüchtlinge und Binnenvertriebene sind. Viele seiner Mitgliedskirchen sind in ihren jeweiligen Heimatländern und an ihren Standorten darüber hinaus ebenfalls in der Diakonie tätig.

Jetzt haben der LWB und seine ökumenischen Schwesterorganisationen – der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und das ACT-Bündnis – sich zusammengetan, um einen Gedankenaustausch über die Rolle der Kirchen in der Diakonie in unterschiedlichen Kontexten anzustoßen und zu begleiten.

Vier Jahre lang hat eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der drei Organisationen Konsultationen durchgeführt und mit verschiedenen Akteuren zusammengearbeitet und nun ein neues, richtungweisendes Dokument zu den verschiedenen Formen diakonischen Engagements veröffentlicht.

Zu Transformativem Handeln aufgerufen – Ökumenische Diakonie“ beschäftigt sich umfassend und ausführlich mit dem Thema Diakonie. Es baut auf die Beziehungen der drei ökumenischen Organisationen untereinander, auf ein neues Verständnis von Kirche und Mission sowie auf eine genaue Analyse der weltweiten Trends in verwandten Arbeitsfeldern wie Entwicklungszusammenarbeit, Nothilfe, Advocacy und den entsprechenden internationalen Rahmenwerken auf.

Unter Zuhilfenahme gut fundierter biblischer, historischer und theologischer Blickwinkel auf das Thema sowie unter Berücksichtigung des aktuellen Kontextes, in dem Kirchen arbeiten, will das Dokument letzten Endes einen pragmatischen Ansatz liefern. In der Einleitung heißt es dazu: „Ziel des Dokumentes ist es, das Verständnis der ökumenischen Diakonie klarer zu definieren und eine Plattform für gemeinsames Handeln und gemeinsame Reflexion zu schaffen. Es skizziert die theologischen Elemente von Diakonie und bietet praktische Inhalte für diejenigen, die in diakonischen Diensten und Werken tätig sind.“

Die Kirchen vor Ort arbeiten aktiv in der Diakonie. Aber da geht noch mehr, es geht noch reibungsloser und noch wirksamer, wenn wir uns der ökumenischen Dimension unseres diakonischen Engagements bewusstwerden und diese noch gezielter fördern.

— Pfr. Dr. Fidon Mwombeki, Direktor der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung

Darüber hinaus solle es für Aus- und Weiterbildung in ökumenischer Diakonie, für die Stärkung der institutionellen Kapazitäten der Mitglieder und für die Förderung von Dialog und Zusammenarbeit zwischen Kirchen und den ökumenischen Partnern herangezogen werden.

Der Direktor der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung, Pfr. Dr. Fidon Mwombeki, sagte, dass es oftmals sehr wichtig sei, genau darüber nachzudenken, was wir mit solchen Dokumenten erreichen wollen, und dies zum Ausdruck zu bringen.

„Die Kirche hat schon immer durch die Kooperation unter ökumenischen Partner in der Diakonie funktioniert, aber dieses Dokument hilft uns noch einmal dabei, genau zu beleuchten, wo wir angefangen haben, wo wir heute stehen und wohin die Reise gehen soll.“

„Die Kirchen vor Ort arbeiten aktiv in der Diakonie. Aber da geht noch mehr, es geht noch reibungsloser und noch wirksamer, wenn wir uns der ökumenischen Dimension unseres diakonischen Engagements bewusstwerden und diese noch gezielter fördern.“

Das Dokument selbst sowie ein dazugehöriger Studienleitfaden stehen jetzt online in englischer, deutscher, französischer und spanischer Sprache zur Verfügung.