Nachruf: Lutherische Kirchengemeinschaft trauert um „Botschafter der Francophonie“

Pfr. Marc Chambron im Juli 2000. Foto: LWB/C. Rothenbühler

Ehemaliger LWB-Kommunikationsdirektor Pfr. Marc Chambron verstorben

Genf, 10. November 2014 (LWI) – Der am 2. November verstorbene frühere Direktor des Kommunikationsbüros des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Marc Chambron, war für eine ökumenische Berufung bestimmt.

Chambron, der die Leitung des LWB-Kommunikationsbereichs von 1976 bis 1984 und nochmals übergangsweise 1999 innehatte, erweiterte 1959 seinen theologischen Abschluss, den er an der Universität Strassburg (Frankreich) erworben hatte, um ein Aufbaustudium am Ökumenischen Institut in Bossey (Schweiz).

Seine KollegInnen beim LWB schätzten Pfr. Chambrons wunderbaren Esprit, der sich durch einen eleganten Humor auszeichnete, und seine immer positive Ausstrahlung.

Der Franzose Chambron verstand sich als Botschafter der Francophonie innerhalb der lutherischen Kirchengemeinschaft. Seine KollegInnen erinnern sich, dass er immer wieder mahnte, die französischsprachigen Mitgliedskirchen, insbesondere in Afrika, zu unterstützen, und versicherte: „Gott spricht Französisch.“

Der frühere LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. André Appel stellte Chambron ursprünglich zur Mitarbeit bei Radio „Stimme des Evangeliums“ in Addis Abeba ein. Dort wirkte er von 1966 bis 1969, als das Programm aufgrund der damaligen politischen Entwicklungen in Äthiopien geschlossen werden musste.

Im Anschluss war er in der Abteilung des LWB für Kirchliche Zusammenarbeit tätig und wurde dann Direktor des LWB-Kommunikationsbereichs.

Später liess sich der bereits pensionierte Chambron, der sich lebenslang leidenschaftlich für Vision und Mission des Weltbundes engagierte, erneut berufen und führte 1999 das Büro des LWB für Kommunikationsdienste interimsmässig als Koordinator.

Während dieser Zeit leitete er die Kommunikationsarbeit im Zusammenhang mit der historischen Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre durch den LWB und die römisch-katholische Kirche, die am 31. Oktober 1999 in Augsburg feierlich vollzogen wurde.

In seinem Kondolenzschreiben an Chambrons Witwe versicherte LWB-Generalsekretär Martin Junge der Familie, der Weltbund erinnere sich in grosser Dankbarkeit an „Marcs Leben und Dienst, der auch uns im LWB geprägt hat. Die Erinnerung an ihn ist dem LWB teuer und wir beten darum, dass Gottes unermessliche Liebe ihn willkommen heissen und umfangen möge, während Gottes Geist alle, die seinen Heimgang betrauern, tröstet und trägt.“

Marc Chambron, Ehemann, Vater und Grossvater, verstarb am Sonntag nach Allerheiligen. Für den LWB wird an diesem zeitlichen Zusammenhang deutlich, dass Gott ihn heimgerufen hat in die Wolke von Zeuginnen und Zeugen, die die Kirche auf Erden auch zukünftig umgibt.