LWB trauert um südafrikanischen Bischof Buthelezi

Bischof Manas Buthelezi. Foto: LWB-Archiv

Leidenschaftlicher Verfechter von Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seinen ehemaligen Vizepräsidenten, den südafrikanischen emeritierten Bischof Manas Buthelezi, der am 20. April im Alter von 81 Jahren verstorben ist, als grossen afrikanischen Theologen des 20. Jahrhunderts gewürdigt.

In einem Schreiben an die Evangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika, deren Zentraldiözese Buthelezi bis 1997 zwei Jahrzehnte lang vorstand, kondolierte LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge im Namen der weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft der Familie des Bischofs, den LutheranerInnen Südafrikas und dem gesamten Land. Buthelezi habe zu dieser Kirchengemeinschaft einen „ausserordentlichen“ Beitrag geleistet.

„Seine tiefgreifende und visionäre theologische Analyse, seine prophetische Stimme, seine charismatische Führung und sein Engagement für die Ökumene und das weltweite Luthertum haben im Leben vieler Menschen weltweit Spuren hinterlassen“, so Junge.

Der afrikanische Kirchenleiter habe dazu beigetragen, Wege für LutheranerInnen zu eröffnen, um biblische Texte mit den Augen der Unterdrückten zu lesen, auf der Grundlage der lutherischen Lehre des „allein durch die Schrift“, „allein durch den Glauben“, „allein Christus“ und „allein durch Gnade“.

Buthelezis „tiefgreifende und visionäre theologische Analyse, seine prophetische Stimme, seine charismatische Führung und sein Engagement für die Ökumene und das weltweite Luthertum haben im Leben vieler Menschen weltweit Spuren hinterlassen.“ — LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge

Bischof Buthelezis wortgewaltige Leidenschaft für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung inspiriere bis heute die weltweite lutherische Kirchengemeinschaft. Seine seelsorgerliche Zuwendung zu den Leidenden habe fortgewirkt im LWB-Exekutivkomitee und -Rat, denen er von 1993 bis 1997 angehörte. Bei der LWB-Vollversammlung in Daressalam 1977 leitete er ein Seminar zum Thema Einheit der Kirche. Im Rahmen dieses Seminars habe er aufgezeigt, wie die Apartheid durch die Rassentrennung die wahre christliche Einheit verfälschte. Zur Vollversammlung 1990 in Curitiba steuerte Buthelezi das Hauptreferat bei. Ab 1993 war er Mitglied im Ständigen Ausschuss für Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte.

Buthelezi studierte am Umphumulo Theological College (Südafrika) und in Yale (Vereinigte Staaten) und lehrte einige Zeit an der Universität Heidelberg (Deutschland). Als führender Vertreter der Schwarzen Theologie und Anwalt jener SüdafrikanerInnen, die unter dem Apartheidsregime keine Stimme hatten, spielte er im Südafrikanischen Rat der Kirchen, in der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und im Ökumenischen Rat der Kirchen eine bedeutende Rolle.

Im Jahr 2000 kehrte Buthelezi an seinen Geburtsort Mahlabathini zurück.

„Unser Bruder Manas ist von uns gegangen: Wir danken Gott für sein Leben – möge uns sein Werk auch weiterhin ermutigen. Mit Tränen in unseren Augen, aber mit von Hoffnung erfüllten Herzen bestärkt uns die sichere Verheissung der Auferstehung“, schliesst Junge sein Kondolenzschreiben.