LWB richtet Blick auf Klimakonferenz in Spanien

Während der UN-Klimaverhandlungen im Rahmen der COP24 fand in Katowice, Polen, eine Demonstration mit Teilnehmenden aus aller Welt statt. Die Menschen protestierten, weil der Verhandlungsprozess nur sehr langsam voranschritt. Foto: LWB/Sean Hawkey

Bewältigung der Klimakrise darf nicht aufgeschoben werden

MADRID, Spanien/GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) richtet seinen Blick auf die diesjährige Klimakonferenz der Vereinten Nationen, die COP25, eine entscheidende Plattform für Dialog und Engagement gegen den Klimawandel. Der LWB wird auch in diesem Jahr eine Delegation von jungen Klimaaktivistinnen und ‑aktivisten entsenden, die die Kirchengemeinschaft in Madrid vertreten sollen.

Eine unentbehrliche und entscheidende Plattform

In der vergangenen Woche hat der LWB die Nachricht vom COP-Büro erhalten, dass die anstehende COP25-Konferenz vom 2. bis 15. Dezember nun in Madrid, Spanien, stattfinden wird. Diese Entscheidung war nach der Ankündigung getroffen worden, dass die chilenische Regierung aufgrund der massiven Proteste in dem südamerikanischen Land in den vergangenen Wochen die Konferenz nicht ausrichten würde.

„Die COP25 ist eine unentbehrliche und entscheidende Plattform für einen Dialog darüber, wie wir den Klimawandel bekämpfen und die Klimakrise entschärfen können“, erklärte Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit. „Es ist immer noch möglich, die Erderwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen, um die Katastrophe abzuwenden – aber nur, wenn wir jetzt sofort handeln.“ Der Klimawandel kenne keine Landesgrenzen, führte sie weiter aus. „Und deshalb ist auch ein globaler, multilateraler Ansatz notwendig, um Klimagerechtigkeit zu erreichen. Wir sind dankbar für die Plattform der COP-Konferenzen und werden sie auch weiterhin unterstützen.“

„Auch wenn die COP25 nun nicht in Chile stattfinden wird, dürfen wir unseren Blick nicht gänzlich von dem Land abwenden“, sagte sie weiter. „Denn die Lage in Chile zeigt uns ganz deutlich, wie dringend wir ein neues Entwicklungskonzept brauchen, das soziale Gerechtigkeit im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Lösung der ökologischen Krise in den Mittelpunkt stellt.“

Wie schon in den vergangenen Jahren werden auch in diesem Jahr junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten aus den LWB-Mitgliedskirchen Mitglieder der LWB-Delegation bei der COP25 in Madrid sein. „Sie haben eine klare Botschaft: Klimagerechtigkeit bedeutet Generationengerechtigkeit. Die Schöpfung ist für Geld nicht zu haben“, erläuterte Cedillo. Sie hofft, dass die Vereinten Nationen sicherstellen werden, dass die COP25 trotz des neuen Tagungsortes für alle offen und zugänglich sein werde, und sie auch die dringend notwendige Einbindung von zivilgesellschaftlichen Organisationen gewährleisten werden.

„Es ist wichtig, dass die Einbindung der Zivilgesellschaft sichergestellt und die verstärkte Beteiligung und Teilhabe junger Menschen, die sich mit ganzem Herzen für den Klimaschutz engagieren, unterstützt wird. Außerdem ist es dringend notwendig, dass auf politischer Ebene eine Lösung für die Klimakrise gefunden wird“, so Cedillo. „Es dürfen einfach keine Entschuldigungen und Ausreden mehr gelten, warum Länder ihre konkreten Maßnahmen nicht verstärken oder sich keine ambitionierteren Ziele stecken. Andernfalls wird es uns nicht gelingen, die Auswirkungen des Klimawandels noch einzudämmen.“

Der LWB wird bei der Klimakonferenz mit verschiedenen ökumenischen und interreligiösen Partnern wie dem ACT-Bündnis und dem Ökumenischen Rat der Kirchen zusammenarbeiten und so zeigen, dass sich die Kirchen weltweit gemeinsam für Klimagerechtigkeit engagieren. Die Fotoausstellung „And It Is Good“ über Artenvielfalt und die Bibel wird während der Konferenz in Madrid zu sehen sein.