LWB-Präsident ruft Mitgliedskirchen in Myanmar zu Geschlossenheit auf
Besuche bei Kirchen und Weltdienst-Programm in Myanmar
Rangun (Myanmar)/Genf (LWI) – Während seines Besuchs in Myanmar rief Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa, Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), die LWB-Mitgliedskirchen in Myanmar auf, geschlossen aufzutreten gegen die Kräfte, die versuchen sie voneinander zu trennen.
Der LWB-Präsident wurde mit einem gemeinsamen Gottesdienst begrüßt, an dem Mitglieder der vier lutherischen Kirchen in Myanmar teilnahmen. In seiner Predigt über Epheser 4,1-6 betonte Musa den Aufruf zu Einheit, der schon vom Apostel Paulus verbreitet wurde. „In der Geschichte der christlichen Kirchen haben wir es oft zugelassen, dass wir gespalten wurden“, so Musa.
Der Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria war im Mai 2017 von der Zwölften LWB-Vollversammlung in Windhuk (Namibia) zum Präsidenten des Lutherischen Weltbundes gewählt worden.
Rascher Wandel im Land
Seine Botschaft kommt zu einer Zeit, in der die Mitgliedskirchen bemüht sind, ein gemeinsames und geeintes Zeugnis abzulegen in einem Land, das eine rasante wirtschaftliche Entwicklung durchmacht und neue gesellschaftliche Herausforderungen erfährt. Eine boomende Wirtschaft und neue Beschäftigungsmöglichkeiten locken junge Menschen vom Land, wo die meisten Kirchen ihre Basis haben, in die Städte.
Die vier lutherischen Kirchen – die Evangelisch-Lutherische Kirche in Myanmar, die Myanmarische Lutherische Kirche, die Lutherische Kirche Myanmars und die Evangelische Kirche der Mara – haben sehr unterschiedliche ethnische Hintergründe.
Die vier Kirchen haben sich im Lutherischen Kirchenbund in Myanmar (Federation of Lutheran Churches in Myanmar, FLCM) zusammengeschlossen und zusammen rund 30.000 Mitglieder. 2017 feierten sie gemeinsam das 500-jährige Jubiläum der lutherischen Reformation. Im Vielvölkerstaat Myanmar bilden Christinnen und Christen eine Minderheit und machen nur etwa 6,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Frieden betonen
Der LWB-Präsident betonte während seines Besuchs die Notwendigkeit guter Beziehungen unter christlichen Gläubigen und zwischen den vielen Religionen Myanmars. „Ein Frieden, der nicht alle einbezieht, wird nicht von langer Dauer sein“, sagte Musa. „Wenn wir nicht im Frieden mit Gott sind, können wir auch untereinander keinen Frieden haben. Und wenn wir untereinander keinen Frieden halten, können wir keinen Frieden stiften.“
In seiner Reaktion auf den Besuch des LWB-Präsidenten beschrieb der Generalsekretär des Lutherischen Kirchenbundes in Myanmar, Pfarrer James San Aung, den Besuch des LWB-Präsidenten als große Ermutigung für die LWB-Mitgliedskirchen im Land, ihr Engagement fortzusetzen, die Botschaft von Gottes befreiender Gnade in Myanmar zu verkünden.
Der LWB-Präsident besuchte Myanmar vom 27. Januar bis 2. Februar 2018. Er traf dort Vertreterinnen und Vertreter der LWB-Mitgliedskirchen und des humanitären Programms der LWB-Abteilung für Weltdienst in Sittwe sowie Regierungsvertreter.