Lutherisch-orthodoxe Dialogkommission legt Erklärung zum ordinierten Amt vor

Die 17. Planarsitzung der Gemeinsame lutherisch-orthodoxe Kommission tagte in Helsinki.

Bei Plenarsitzung des 500. Reformationsjubiläums gedacht

HELSINKI, Finnland/GENF (LWI) – Die Gemeinsame lutherisch-orthodoxe Kommission hat im Rahmen ihrer 17. Plenarsitzung, die vom 7. bis 14. November in Helsinki (Finnland) stattfand, eine Erklärung zur Frage vom ordinierten Amt/Priestertum angenommen.

Mit der Vorlage der Erklärung zum Unterthema ordiniertes Amt/Priestertum hat die internationale Dialogkommission die Arbeit an dem allgemeinen Thema „Das Mysterium der Kirche“ abgeschlossen, mit dem sie sich seit dem Jahr 2000 befasst hatte. Vorbereitet wurde die Erklärung von einem Ausschuss, der seit 2012 jährlich zusammengetreten war.

Die Erklärung arbeite zu verschiedenen Diskussionsfeldern jeweils Aspekte heraus, bei denen es zwischen beiden Traditionen Übereinstimmungen und Unterschiede gebe, stellt das offizielle Kommuniqué der Kommission fest.

Die vom Lutherischen Weltbund (LWB) und der orthodoxen Kirche eingerichtete Kommission besteht seit 1981. In Helsinki referierten Kommissionsmitglieder über die folgenden Themen: ordiniertes Amt, Priestertum und Dienst; ordiniertes Amt und Priestertum in der alten Kirche; die Rolle der Frauen in der Kirche; Frauenordination.

Im Rahmen der diesjährigen Plenarsitzung fand anlässlich des 500. Reformationsjubiläums zudem ein Seminar unter dem Titel „Erbe der Reformation – lutherische und orthodoxe Herangehensweisen“ statt. LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge und Prof. em. Dr. Konstantinos Delikostantis referierten über die Freiheit des Christenmenschen aus der Perspektive ihrer jeweiligen Tradition.

In einem weiteren Block behandelte das Seminar das Erbe der lutherischen Tradition sowohl im Sozialstaat nordischer Prägung als auch in den ökumenischen Beziehungen in Finnland. Hierzu referierten Prof. em. Dr. Eila Helander und Vater Heikki Huttunen, Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen.

Die Mitglieder der Kommission nahmen zudem an der Amtseinführung des neugewählten lutherischen Diözesanbischofs von Helsinki, Dr. Teemu Laajasalo, teil und besuchten die Uspenski-Kathedrale der Orthodoxen Kirche von Finnland.

Den gemeinsamen Vorsitz der Kommission haben S. E. Metropolit Dr. Gennadios von Sassima (Ökumenisches Patriarchat) und der emeritierte Erzbischof Anders Wejryd (Schwedische Kirche) inne.

Ihre nächste Plenarsitzung findet Anfang 2019 statt, der Tagungsort steht noch nicht fest. Mit der nächsten Sitzung beginnt eine neue Dialogphase mit dem allgemeinen Thema „Der Heilige Geist im Leben der Kirche“.

Die stellvertretende LWB-Generalsekretärin für ökumenische Beziehungen, Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, brachte ihre Dankbarkeit zum Ausdruck für den Schritt in die neue Phase des bilateralen Dialogs.

„Wir sind dankbar, dass der lange Vorbereitungsprozess schließlich eine Erklärung hervorgebracht hat, die zeigt, dass die lutherische und die orthodoxe Seite in der Lage waren, in unserem gemeinsamen Verständnis von gewissen Elementen des ordinierten Amtes/Priestertums zu wachsen. Das ist wichtig für den Abschluss der Gespräche über das allgemeine ekklesiologische Thema, an dem die Kommission seit dem Jahr 2000 gearbeitet hat.“

Kommuniqué im englischen Wortlaut