Hoffnung für die Armen Afrikas

Ratsmitglied Elijah Zina (2. v. re.) diskutiert mit einer Gruppe von Jugenddelegierten Themen für die COP 20- Konferenz in Paris. Bild: Moses Aboka/ALCINET

LWB-Tagung zu Landraub und  Klimaveränderung als Armutsursache

(LWI) – Lutherische Kirchenleitende und in der Diakonie Tätige aus ganz Afrika haben zu erneuten Anstrengungen aufgerufen, um die Hoffnung für die Armen Afrikas am Leben zu erhalten.

An einer Konferenz vom 15. bis 18. Mai in Accra (Ghana) nahmen die 48 Mitglieder der Arbeitsgruppe des Lutherischen Weltbundes (LWB) zum Thema „Armut in Afrika“, in der Diakonie Tätige aus LWB-Mitgliedskirchen in Afrika sowie Vertreterinnen und Vertreter der Jugend teil. Sie erklärten, dass die Kirche die Probleme der Armut weiterhin hervorheben müsse, da die Armen langsam die Hoffnung verlören.

Jeder solle sich selbst fragen, was er oder sie tun könne, um Armut zu lindern, sagte der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ghanas, Paul Fynn. Die Programme der Kirchen müssten auf eine Lösung dieses Problems ausgerichtet werden, betonte er: „Wir müssen den Armen mit der rechten Hand entgegenkommen.“

Die Programme der Kirchen müssten dahingehend verändert werden, dass sie neuen Armutserscheinungen wie Niedriglohn, der Inflation, Ausbeutung und der Hoffnungslosigkeit der Arbeitslosen entgegentreten, sagte auch Geoffrey Kalugendo aus Tansania, ein Mitglied der 2007 geschaffenen Arbeitsgruppe zum Thema Armut.

Theologie der Landfragen

Unter der Schirmherrschaft der Lutherischen Gemeinschaft hatten sich Kirchenleitende und AktivistInnen in Afrika für ein regionales Training zum Thema „Advocacy für aktuelle Probleme im Zusammenhang mit Armut und wirtschaftlicher Gerechtigkeit in Afrika“ versammelt. Parallel dazu fand mit 13 Teilnehmenden aus zehn afrikanischen Mitgliedskirchen ein „Advocacy Training“ der LWB-Jugend zum Thema ökologische und wirtschaftliche Gerechtigkeit statt.

Die von der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung (AME)  organisierte Tagung hatte  Landrechte und Advocacy in Bezug auf den Klimawandel zum Thema. Mitgliedskirchen in der Region sollten dabei unterstützt werden, sich in Zusammenarbeit mit ökumenischen und zivilgesellschaftlichen Partnern und an der Seite gesellschaftlicher Randgruppen für diese Themen einzusetzen. Die Tagungsteilnehmenden kamen aus Nigeria, Malawi, Äthiopien, Eritrea, Liberia, Simbabwe, Südafrika, Madagaskar, Botswana, Kamerun, Kenia, Tansania und Ghana.

Die Landreform, die 2000 in ihrem Heimatland Simbabwe stattfand, sein unterfinanziert gewesen, extrem langsam vorangegangen und habe illegale Besetzungen bedeutet, berichtet Bongi Baker. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe habe zu einer Theologie der Landfragen aufgerufen, welche nun die Landwirtschaft besonders fördere.

Pfarrerin Anicet Maganya vom Advocacy-Referat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania sagte, dass ihre Kirche mit der Regierung und anderen öffentlichen Vertreterinnen und Vertretern zusammenarbeite, um Gerechtigkeit in Bezug auf Landfragen und Nachhaltigkeit im Land zu erreichen.

Pflicht zur Nachhaltigkeit

Der Klimawandel setze die Existenzgrundlage der afrikanischen Bevölkerung aufs Spiel setze, betonte Pfarrerin Dr. Elieshi Ayo Mungure, LWB-Gebietsreferentin für Afrika. Sie rief dazu auf, ein Bewusstsein für Entwicklungsthemen in Afrika herbeizuführen.

Kirchen stünden in der Pflicht, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die das Leben der Menschen verbessere und die Umwelt schütze, fügte Dr. Abeya Fufa Wakwoya von der Abteilung für Entwicklung und soziale Dienste der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus hinzu.

Aus diesem Grund engagiere sich seine Kirche für Themen wie Hunger, Nothilfe, Ernährung, Klimaveränderung, Management von natürlichen Ressourcen und erneuerbarer Energien sowie Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene.

Die Verschlechterung der landwirtschaftlichen Produktivität in seinem Land habe ökologische Ursachen, erklärte Archibon Mfonobong, nationaler Jugendpräsident von Nigeria. Dazu zählten Naturkatastrophen wie heftige Regenfälle und Überschwemmungen, aber auch Abholzung, Bodenerosion und Lebensmittelknappheit.  

Insbesondere die Berichte über Naturkatastrophen und deren verheerende Folgen für die Wirtschaft, die Menschen und die Nutztiere auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, bewegten die Teilnehmenden zu einem Plädoyer dafür, die Möglichkeiten der Kirchen zu nutzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.