Große Besorgnis über US-Nahostplan
"Frieden kann niemals einseitig durchgesetzt werden"
GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine große Besorgnis über den in dieser Woche von der US-Regierung vorgelegten Plan zu Israel und Palästina mit dem Titel „Peace to Prosperity“ (Frieden für Wohlstand) zum Ausdruck gebracht.
"Frieden kann niemals einseitig durchgesetzt werden", schreiben der Präsident des LWB, Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa und LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge in einer am heutigen 29. Januar veröffentlichten Erklärung. "Der Plan lässt grundlegende Prinzipien des Völkerrechts und der Menschenrechtskonventionen sowie zahlreiche Resolutionen der UN-Generalversammlung und des UN-Sicherheitsrates außer Acht, und stellt damit einen gefährlichen Präzedenzfall dar.“
Der LWB ruft die internationale Gemeinschaft auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um das menschliche Leid der palästinensischen Bevölkerung zu verringern. LWB-Mitgliedskirchen werden aufgerufen, den Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land sowie das LWB-Weltdienstprogramm in Jerusalem zu unterstützen.
"Das Völkerrecht und die Menschenrechtskonvention wurden als Antwort auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs entwickelt", so Junge. "Ihr Zweck ist es, Frieden und Sicherheit zu gewährleisten. Es ist zutiefst beunruhigend, dass der Nahostplan ‚Peace to Prosperity‘ sie untergräbt.“
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land ist eine LWB-Mitgliedskirche. Der LWB-Weltdienst betreibt das Auguste-Viktoria-Krankenhaus, ein medizinisches Kompetenzzentrum in Ostjerusalem, das allen 5 Millionen Palästinenserinnen und Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen zur Verfügung steht. Es bietet eine spezialisierte Versorgung an, die in anderen Krankenhäusern im Westjordanland und im Gazastreifen nicht verfügbar ist, einschließlich Bestrahlungstherapie für Krebspatientinnen und -patienten sowie pädiatrische Hämodialyse. Außerdem gibt es Berufsbildungszentren in den Städten Ramallah und Beit Hanina im Westjordanland.