Gebetskette für Klimagerechtigkeit

Die LWB-Delegation bei der COP25-Konferenz in Madrid betet gemeinsam mit anderen religiösen Organisationen für sofortiges und gerechtes Handeln, um einen Weg aus der Klimakrise zu finden. Foto: LWB/Albin Hillert

LWB unterstützt Initiative im Vorfeld der COP26

LONDON, Vereinigtes Königreich/GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) ruft seine 148 Mitgliedskirchen auf, sich im Vorfeld der nächsten UN-Klimakonferenz, die vom 9. bis 19. November in Glasgow, Schottland, geplant ist, an einer Gebetskette zu beteiligen.

Mit der Gebetskette werden Menschen aus aller Welt gemeinsam dafür beten, dass die politischen Führungspersonen der Welt auf der COP26-Konferenz entschlossen die für die Bewältigung des Klimawandels dringend notwendigen Maßnahmen ergreifen. Initiiert wurde die Gebetskette von der im Vereinigten Königreich angesiedelten Hilfsorganisation Christian Aid; Unterstützung erfährt sie von vielen Kirchen und religiösen Organisationen, darunter auch der LWB und das ACT-Bündnis.

LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge sagte, der LWB nehme „aus Solidarität mit all jenen Menschen“ an der Kampagne teil, „die am schwersten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden würden. Kirchen und Glaubensgemeinschaften haben eine enorme Macht, positive Veränderungen in dem Leben von Menschen herbeizuführen und andere Menschen zu mobilisieren, sich für die Bewahrung der Schöpfung zu einzusetzen.“

Offiziell eröffnet wurde die Gebetskette am Aschermittwoch mit einem Gottesdienst um 12 Uhr Ortszeit vor der Westminster-Kathedrale in London und einem Gottesdienst im Westminster Abbey um 14 Uhr Ortszeit.

Die LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit, Elena Cedillo Vargas, hob die große Bedeutung dieser weltweiten ökumenischen Initiative hervor: „Wir stehen an einem Scheideweg – es ist dringender als je zuvor, dass wir etwas für die Bewahrung der Schöpfung, unserer aller Heimat, tun und unsere politischen Führungen ermahnen, ehrgeizigere Ziele zu setzen und unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimakrise zu stoppen.“  Die COP26, betonte Cedillo, sei „die letzte Chance für die Länder der Welt, ihren Willen und ihre Bereitschaft unter Beweis zu stellen, den eigenen CO2-Ausstoß wirklich zu reduzieren. Es gibt kein Zurück mehr, die Entscheidung liegt in unserer Hand, wir alle müssen unsere Gewohnheiten ändern und dem Flehen und Schreien der Erde mehr Aufmerksamkeit schenken.“

Die „Bewahrung der Schöpfung“ hat der LWB als einen seiner Arbeitsschwerpunkte in seinem weltweiten Engagement festgelegt. Zudem war „Schöpfung – für Geld nicht zu haben“ als eines der Unterthemen für das 500. Reformationsjubiläum ausgewählt worden. Eine LWB-Delegation, der junge Frauen und Männer aus den verschiedenen Weltregionen angehören, nimmt jedes Jahr an den COP-Klimakonferenzen der Vereinten Nationen teil. Gemeinsam mit anderen religiösen Organisationen ruft sie die Regierungen zu entschlossenem Handeln auf, um die Erderwärmung zu stoppen.

Eine der jungen LWB-Delegierten auf der COP25-Konferenz in Madrid im vergangenen Dezember war Fernanda Zuñiga von der Lutherischen Kirche in Chile. Sie sagt: „Wir hören jeden Tag von den Auswirkungen des Klimawandels in der ganzen Welt und wir haben irgendwie den Eindruck, dass das alles weit weg geschieht und mit uns nichts zu tun hat. Allerdings sind wir alle sehr direkt betroffen.“

„Als Christinnen und Christen“, so sagt sie weiter, „sind wir aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren und uns für Klimagerechtigkeit für alle einzusetzen. In den Sprüchen Salomos 31,8 heißt es: ‚Tu deinen Mund auf für die Stummen‘. Der Klimawandel hat insbesondere Auswirkungen auf jene Menschen, die weniger die Möglichkeit haben, ihre Stimme zu erheben und von ihren Erfahrungen zu berichten.  2020 ist ein entscheidendes Jahr, deshalb unsere Einladung: Lassen Sie uns die Hoffnung haben und überzeugt sein, dass wir Veränderung bewirken können!“

 

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