Finnland: Vergebungszeichen für die digitale Welt
Die Ex-Präsidentin Halonen hat ein Emoji ausgewählt
HELSINKI, Finnland/GENF (LWI) – Zwei Hände, die vor einem Herz die Geste „Daumen hoch“ zeigen – so sieht der Favorit der Emoji-Kampagne von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Finnland (ELKF) aus. Ausgewählt wurde er aus Hunderten Vorschlägen von der ehemaligen Präsidentin des Landes, Tarja Halonen.
Das Emoji soll die positive emotionale Seite und die friedensfördernde Wirkung der Vergebung hervorheben. Laut Halonen kann das derzeitige Diskussionsklima oft sehr polarisierend sein. Sie wünsche sich daher für Gespräche auf digitalem Wege mehr Einfühlungsvermögen, Moderation und Bereitschaft, seine Fehler einzugestehen.
Es gibt mehr als 3.000 offizielle Emojis – kleine Piktogramme, die Emotionen in der digitalen Welt darstellen –, jedoch noch keines für Vergebung. Das nahm die ELKF 2019 zum Anlass, eine Kampagne zu starten, um eine passende Darstellung zu finden.
Für den Bau von Brücken zwischen Menschen eingesetzt
Initiator der Kampagne ist der Kommunikationsdirektor der ELKF, Tuomo Pesonen. Halonen habe den Favoriten unter den Vorschlägen küren dürfen, weil sie sich sowohl während ihrer Präsidentschaft von 2000 bis 2012 als auch danach für den Bau von Brücken zwischen Menschen eingesetzt habe, so Pesonen.
Nun wird das Vergebungs-Emoji Unicode-Konsortium vorgelegt, das offiziell über die Auswahl entscheidet. Es prüft anhand von Kriterien wie Notwendigkeit, voraussichtliche Nutzungshäufigkeit und Klarheit, ob ein neues Symbol Aufnahme in den Emoji-Katalog findet. Da dieser einmal jährlich aktualisiert wird, rechnet die Kirche damit, dass ihr Emoji von Nutzern frühestens 2021 verwendet werden kann.