„Er ist auferstanden“

LWB-Präsident Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa. Foto: LWB Myanmar

Osterbotschaft von LWB-Präsident Erzbischof
Dr. Panti Filibus Musa

Die österliche Botschaft zeigt deutlich, dass die Wahrheit lebt, dass es Hoffnung gibt, dass die Liebe obsiegt und dass wir Erlösung erfahren haben.

(Matthäus 28,1-10)

 Liebe Schwestern und Brüder, als Jüngerinnen und Jünger Christi weltweit halten wir wieder einmal inne, um über die Botschaft des auferstandenen Christus nachzudenken. Durch die glaubenden Augen und Herzen der drei Frauen, die am frühen Ostermorgen zum Grab Jesu gingen, und durch die glaubenden Augen und Herzen der Jünger Jesu schauen wir auf den Ort, an dem Christi Leib abgelegt worden war, und vernehmen aufs Neue die Antwort des Engels: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt“ (Vers 5-7). Lasst uns offen dafür sein, uns vom Heiligen Geist in unseren Gedanken zur Auferstehungsgeschichte leiten zu lassen. Mögen wir neue Erkenntnisse gewinnen, die uns stärken und zu Leben spendendem Engagement befähigen wo immer wir auch sind.

Am Karfreitag haben Jesu Anhängerinnen und Anhänger ihn am Kreuz sterben sehen. Sie sahen, wie ein gewaltiger Stein vor sein Grab gerollt wurde, um das Grab mit seinem Leichnam darin zu verschließen. Trotz Jesu Versprechen, dass er auferstehen würde, war all ihre Hoffnung angesichts dieses gewaltigen Steins vor dem Grab verflogen. Und wir wären wohl ähnlich verzagt und hoffnungslos in dieser Situation.

Am frühen Sonntagmorgen dann gingen die Frauen zum Grab Jesu – sie waren betrübt, niedergeschlagen, verwirrt und sie trauerten. Und dann erfuhren sie die Neuigkeit, die ihre düstere Stimmung in unbändige Freude verwandelte: Jesus war auferstanden! Das Grab war leer. Die Frauen waren überglücklich und voller Freude und eilten mit der frohen Botschaft von Jesu Auferstehung und seinem Sieg über Sünde und Tod zurück zu den Jüngern.

Der Glaube an Jesus Christus vertreibt alle Ängste und Zweifel. Ostern verkündet das Leben für die ganze Menschheit, da Jesus die Sünde und den Tod besiegt hat. Wir sind befreit, und im Glauben werden wir leben – jetzt und allezeit. Das erinnert uns auch daran, dass Gottes Erlösung für die Menschheit ein Geschenk ist und keinesfalls zu einer Handelsware gemacht werden darf, denn es steht geschrieben: „...umsonst habt ihr‘s empfangen, umsonst gebt es auch“ (Matthäus 10,8b).

Mögen das Elend und die Gebrechen der Menschheit – Krankheiten, Armut, Hunger, Heimatlosigkeit, Staatenlosigkeit und die Flüchtlings- und Binnenvertriebenenkrise –, die sinnbildlichen Steine, die uns daran hindern, die Fülle des Lebens zu erfahren, weggerollt werden während wir über die Auferstehung Christi nachdenken. Mögen wir dazu befähigt werden, Kräfte und Mächte wie gewalttätigen religiösen Extremismus, Korruption, illegale Drogen und Menschenhandel, die Umweltkrise, häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt, Kindesmissbrauch, Rassendiskriminierung, brutale unmenschliche Verbrechen und Taten gegen Mitmenschen sowie vieles andere zu bekämpfen, die wahrer Freiheit, wahrer Gerechtigkeit, wahrem Frieden und wahrer Chancengleichheit für alle und der wahren Würde aller Menschen im Wege stehen.

Möge die Botschaft des auferstandenen Christus Quelle des Trosts und der Hoffnung für all jene sein, die gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen, und für all jene, die aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Zugehörigkeit zu einer Minderheit verfolgt werden.

Mögen auch wir – so wie der Engel die drei Schwestern, die zaghaft und unsicher zum Grab kamen, auffordert, „eilends hin [zu gehen] und [...] seinen Jüngern [zu sagen], dass er auferstanden ist von den Toten“ – hingehen und in unserer zerbrochenen Welt die Geschichte vom Leben erzählen und Heilung bringen für die vielen Zerwürfnisse und Spaltungen. Ich bete, dass wir, die wir schon eine Kostprobe der Barmherzigkeit und Gnade des auferstandenen Christus empfangen haben, triumphierend und wohlwollend unseren Mitmenschen gegenüber leben werden. Amen.

Jesus, der gekreuzigt wurde, ist auferstanden!