Ein gewaltiger Segen für die Kirche

Der Erzbischof von Canterbury und kirchliche Würdenträger bei der Generalsynode der Anglikanischen Kirche. Foto: Keith Blundy | CofE

Britische LutheranerInnen begrüssen Beschluss der Kirche von England, Frauen zum bischöflichen Amt zuzulassen

(LWI) – Hochrangige LutheranerInnen in Grossbritannien haben ihre grosse Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass in der Kirche von England zukünftig Frauen zum bischöflichen Amt zugelassen sind. Dies setze ein Zeichen der Hoffnung für Schwesterkirchen weltweit in ihrer Auseinandersetzung mit Fragen der Gendergerechtigkeit.

Die Generalsynode der Kirche von England hatte am 14. Juli dafür gestimmt, Frauen erstmals in ihrer Geschichte die Möglichkeit zu geben, als Bischöfinnen zu wirken. Gut zwanzig Jahre zuvor waren Frauen als Priesterinnen zugelassen worden. Noch in diesem Jahr könnte die erste Frau zur Bischöfin ernannt werden.

In einem Schreiben an Justin Welby, den Erzbischof von Canterbury, erklärt der Generalsekretär des Lutherischen Rates Grossbritanniens, James Laing, die führenden VertreterInnen der 183.000 LutheranerInnen in Grossbritannien seien der Überzeugung, dieser Schritt werde der Verkündigung des Evangeliums Christi neuen Schwung und neue Klarheit verleihen.

„Als Bischöfinnen wirkende Frauen werden zudem die Einheit stärken und vertiefen, die wir in diesem Land als LutheranerInnen und AnglikanerInnen geniessen und die in vielerlei Hinsicht zu den natürlichsten zwischenkirchlichen Beziehungen zählt“, so Laing.

Sowohl die Lutherische Kirche in Grossbritannien als auch die Kirche von England gehören der Porvoo-Gemeinschaft an, in der lutherische und anglikanische europäische Kirchen zusammengeschlossen sind, die sich in einer offiziellen Erklärung auf ein Leben in gemeinsamer Mission und im gemeinsamen Dienst verpflichtet haben.

Laing erklärt, der Beschluss der Kirche von England zugunsten von Frauen im bischöflichen Amt werde die Einheit der Kirchen, wie sie Porvoo vorsehe, vollumfänglicher zum Ausdruck bringen, was für den Lutherischen Weltbund (LWB) und seine Mitgliedskirchen weltweit Anlass zu grosser Freude sei.

In seinem Schreiben an den Erzbischof von Canterbury verweist Laing weiter darauf, die Kirche von England habe diese Entscheidung nach langen, schwierigen Überlegungen und auf der Grundlage intensiven Gebets und aufrichtiger theologischer Reflexion getroffen.

„Wir sind der Überzeugung, dass die neuen Schritte ein gewaltiger Segen für die Kirche sein werden“, so Laing abschliessend. „Wir beten, dass Gott uns dazu helfen möge, aufzubauen auf den Segnungen der Vielfalt, die uns gemeinsam sind.“