Deutsche und tansanische Mitgliedskirchen beraten gemeinsam

Die Bischöfe Ulrich Schwerin (li.), Alex G. Malasusa (Mi.) und Heinrich Bedford-Strohm (re.) nach dem Gottesdienst in Tansania. Foto: ELKB

„Vereinende Kraft Jesu Christi“

(LWI) – Eine Delegation der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) in Arusha (Tansania) einen Partnerschaftsbesuch abgestattet.

Während der Konsultationen vom 20. bis 25. Februar 2014 besprachen die Bischöfe gemeinsame Herausforderungen in ihren jeweiligen Kirchen. „Wir haben tiefgehende Gespräche zu diesen Fragen und über öffentliche Theologie geführt“, sagte der Leitende Bischof der ELKT, Dr. Alex G. Malasusa. „Die Kontexte unserer Kirchen sind sehr verschieden, aber wir können uns als Kirchen über unsere Ansichten austauschen.“

Langjährige Partnerschaft

Die ELKT und deutsche lutherische Kirchen verbindet eine langjährige Partnerschaft auf verschiedenen Ebenen: zwischen Kirchen, Diözesen und Gemeinden in beiden Ländern. Die Weiterentwicklung dieser Beziehungen war eines der erklärten Ziele des Treffens. „Seit einigen Jahren sind wir mit den Bischöfen der lutherischen Kirche in Tansania in guten Gesprächen“, sagte der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich, vor dem Treffen. „Aufgrund unserer sehr unterschiedlichen religiösen, kulturellen und politischen Verhältnisse sind der Austausch für das gegenseitige Verständnis und eine vertiefte Vertrauensbildung sehr wichtig.“

Neben der Partnerschaftsarbeit und dem Austausch über das Amtsverständnis wurde das Hauptaugenmerk auf soziale Themen wie Landgerechtigkeit und Klimagerechtigkeit gelegt. Starke Regenfälle und Dürreperioden in Tansania haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Sie haben die Ernten zerstört und die Lebensmittesicherheit aus dem Gleichgewicht gebracht. Bischof Heinrich Bedford-Strohm von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) deutet dies als Folge des Klimawandels. „Die Menschen in Tansania tragen die Folgen unseres Lebensstils. Der Prokopf-Ausstoss pro Jahr des den Klimawandel verursachenden CO2 in Deutschland ist 9 bis 10 Tonnen, in Tansania 0,2 Tonnen. Das ist ein Gerechtigkeitsproblem“, so Bedford-Strohm weiter.

Offene Diskussion

Bedford-Strohm lobte das Gefühl von Gemeinschaft während der Konsultationen. „Wir haben viel Übereinstimmung festgestellt, was unseren Auftrag betrifft, das Evangelium weiterzugeben und Glaubenslust auszustrahlen und uns genau auf dieser Grundlage für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen“, schrieb er in sozialen Medien. Das Treffen endete mit einem Gottesdienst, an dem alle Teilnehmenden gemeinsam das heilige Abendmahl feierten. „In unserem Gottesdienst war spürbar: Christus führt uns immer wieder zusammen“, so die Worte von Bedford-Strohm. Dieses Gefühl hatten auch die Gastgeber. „Es war ein sehr gutes Treffen“, fügte Malasusa hinzu. „Ich freue mich auf zukünftige Treffen dieser Art.“