COP26: Klimakrise erfordert schnelles Handeln

Erika Rodning von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada veranschaulichte während eines Auftritts auf der COP25 in Madrid, Spanien, die mangelnde Ausgewogenheit der Finanzierung der globalen Klimaschutzmaßnahmen. Der größte Teil der Finanzmittel fließt in die Eindämmung des Klimawandels, ein Teil in die Anpassung an den Klimawandel, aber nur sehr wenig in die Beseitigung von Schäden und Verlusten, obwohl "genau das viele Menschen betrifft". Foto: LWB/Albin Hillert

Aufruf zur Unterzeichnung einer Petition an den Präsidenten der UN-Klimakonferenz

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat gemeinsam mit der Global Action and Prayer Chain for Climate Justice die Staats- und Regierungschefs weltweit aufgefordert, sich intensiver dafür einzusetzen und zu engagieren, die globale Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Die LWB-Mitgliedskirchen und auch einzelne Personen sind aufgerufen, eine an den UN-Klimagipfel gerichtete Petition zu unterzeichnen. Sie wird im November in Glasgow überreicht.

„Die Klimakrise betrifft bereits Millionen von Menschen. Als Menschen im Glauben stehen wir Seite an Seite mit den am stärksten bedrohten Völkern und setzen uns für ihre Menschenrechte und für den Erhalt der Schöpfung weltweit ein“, sagte Elena Cedillo, Programmreferentin für Klimagerechtigkeit beim LWB. 

„Regierungen können in einer Krise entschlossen handeln“

„Die derzeitige COVID-19-Krise hat eindeutig gezeigt, dass Regierungen in einer Krise entschlossen handeln können, wenn sie diese Entscheidung treffen“, heißt es in der Petition.  „Die Klimakrise wird nicht wieder verschwinden, und ohne sofortige Maßnahmen könnte sie katastrophale Schäden anrichten.“

Da sich das Zeitfenster für eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C schnell schließt, fordert die Petition die Regierungen auf, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Verabschiedung von Gesetzen und Durchführung politischer Maßnahmen zum Erreichen dieses Ziels;
  • Umsetzung von Lösungen, die dem Schutz der Menschen, des Planeten und der Ökosysteme eine höhere Bedeutung beimessen als der Profitmaximierung;
  • Durchsetzung politischer Entscheidungen und gesetzlicher Regelungen, um das globale Netto-Null-Emissionsziel spätestens bis 2050 zu erreichen;
  • Priorisierung CO2-neutraler naturbasierter Lösungen für Klimaaktionen und Verbesserung besonders der Resilienz von Ländern und Gemeinschaften einschließlich indigener Völker gegen die Auswirkungen des Klimawandels durch den Erhalt und die Wiederherstellung lokaler Ökosysteme.

Auch die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen für arme und stark gefährdete Länder und Gemeinschaften, die unmittelbar von der Klimakrise betroffen sind, muss dringend und umfassend aufgestockt werden.

„Diese Petition wird dem Vorsitzenden im Rahmen einer Veranstaltung, an der mehrere Glaubenstraditionen teilnehmen, während der COP26 in Glasgow überreicht“, so Cedillo.

 

Von LWB/A. Weyermüller. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken

Der LWB nimmt an der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) teil, die vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow, Schottland, stattfindet. Dieses Engagement ist Teil der laufenden Bemühungen der lutherischen Weltgemeinschaft, Klimaschutzmaßnahmen und Anwaltschaft auf allen Ebenen zu stärken. Junge Menschen sind hierbei wichtige Akteure des Wandels und bilden den größten Teil der LWB-Delegation zur COP26.