Belarus: Betet für Frieden und Stabilität

„Wir beten um Frieden in unserem Land“, so Pfarrer Wladimir Tatarnikow von der lutherischen Gemeinde in Grodno (Belarus).

Lutherische Gemeinde bittet um Gebete und Unterstützung der lutherischen Weltgemeinschaft 

GRODNO, Belarus/GENF (LWI) – „Unsere lutherische Kirche steht im Stadtzentrum. Zusammen mit den orthodoxen und katholischen Geschwistern haben wir die Kirchen geöffnet, damit sich Demonstrierende hineinflüchten können“, berichtet Pfarrer Wladimir Tatarnikow von der lutherischen Gemeinde in Grodno (Belarus) über die aktuelle Situation vor Ort. „Und wir läuten die Kirchenglocken aus Protest gegen die Polizeigewalt.“ 

Die Präsidentschaftswahlen in Belarus Anfang August wurden von anhaltenden Protesten begleitet. Die Demonstrierenden kritisieren die Wahl, die dem seit 1994 amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko eine sechste Amtszeit ermöglicht. Relevante Gegenkandidaten wurden festgenommen und Wahlmanipulationen beobachtet. Nach der Wahl floh die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja nach Litauen. Tausende Menschen wurden bei den Protesten festgenommen, und es gibt Berichte von Misshandlungen. Diese haben zu weiteren Demonstrationen geführt.  

Die Proteste, an denen sich inzwischen auch Fabrikarbeiter beteiligen, finden nicht nur in der Landeshauptstadt Minsk statt, sondern landesweit – auch in Grodno, einer Stadt im Westen von Belarus, nahe der polnischen und litauischen Grenze. „Junge Menschen und Familien gehen auf die Straße“, so Tatarnikow. „Auch aus unserer Gemeinde beteiligen sich Menschen, einige wurden bereits verhaftet.“ 

„Wir beten um Frieden in unserem Land“, so Tatarnikow weiter. Eine der Hauptaufgaben der lutherischen Kirche in Belarus sei es, die Opfer der Gewalt und Menschen, die in den Krankenhäusern liegen, diakonisch zu versorgen. Dazu würde absehbar die Unterstützung der lutherischen Weltgemeinschaft gefragt sein. „Zuallererst bitten wir euch aber um eure Gebete“, so Tatarnikow. „Gebete für Frieden und Stabilität in unserem krisengeschüttelten Land.“