Argentinien: LWB-Jugendvertreter koordiniert Aufforstungsprojekt

Romario Dohmann (l.) bei einer Baumpflanzung zum Auftakt des Projektes Crece Selva Misionerar. Foto: Prensa Barreto/IERP

Kirchliche Initiative will 180.000 Bäume pflanzen

ELDORADO, Argentinien/GENF (LWI) – Über drei Quadratkilometer zerstörter Regenwald soll in Argentinien, unter anderem entlang von Flussläufen, mit 180.000 Bäumen einheimischer Arten wiederaufgeforstet werden. Dieses Ziel will die Fundacion Protestante Hora de Obrar, die Diakonie-Stiftung der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP), bis 2022 erreichen und hat unter Beteiligung von Gästen aus Politik und Gesellschaft die entsprechende Kampagne eröffnet.

Koordiniert wird das Projekt Crece Selva Misionera (etwa: „Mission ‚Dschungel pflanzen‘“) von Romario Dohmann, der dem Jugendnetzwerk des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der Region Lateinamerika und die Karibik angehört. Dohmann war 2018 zudem ein Mitglied der LWB-Jugenddelegation bei der Welt-Klimakonferenz COP24 in Katowice (Polen). Neben der Durchführung der konkreten Wiederaufforstungsaktionen will die Kampagne auch aufklären über die Folgen von Klimawandel und Entwaldung.

„Wir freuen und sehr, dass diese Initiative nicht nur praktische Aktivitäten beinhaltet, sondern die Menschen auch für die Bewahrung und den Schutz unserer Wälder, Bäche und Flüsse sensibilisieren soll“, erklärte Dohmann. Die Diakonie-Stiftung betont, die jüngsten katastrophalen „Brände im Amazonasgebiet und in Paraguay sind Gradmesser der derzeitigen ökologischen Krise“, die die Baumpflanzaktion erforderlich mache.

„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit insgesamt. Schon jetzt nehmen die Häufigkeit von Naturkatastrophen und die Abweichungen von den gewohnten Witterungsverläufen zu, dies gilt insbesondere für die Region Lateinamerika und die Karibik“, stellt Elena Cedillo, Programmreferentin für Klimagerechtigkeit beim Lutherischen Weltbund (LWB), fest.

„Wenn die LWB-Mitgliedskirchen sich im Blick auf diese Probleme engagieren und junge Menschen dabei eine führende Rolle übernehmen, legen sie damit Zeugnis vor der Welt ab. Kirchliche Initiativen wie diese machen uns Hoffnung; junge Menschen, die die Klimawandelfolgen anpacken, machen uns Hoffnung.“

Das Projekt startete am 3. Oktober mit einer Pflanzaktion in der IERP-Gemeinde San Juan in Eldorado (Argentinien), bei der einheimische Baumarten zum Einsatz kamen. Der Kampagneneröffnung wohnten Gäste staatlicher Einrichtungen und der Kommunalverwaltung sowie Bildungs- und Umweltverantwortliche bei. Das Projekt umfasst insgesamt 25 Kommunen in der argentinischen Provinz Misiones, wo die Kirche beheimatet ist.

„Dass die Eröffnung gerade hier stattfindet, hat einen besonderen symbolischen Wert, denn die Bewahrung und der Schutz der Schöpfung ist Teil unserer Identität als Gemeinde“, erklärte Carlos Kozel, Pfarrer der Gemeinde San Juan. „Wir leben hier inmitten wunderbarer Natur, umgeben von Bergen, und wir müssen nach Möglichkeiten suchen, sie auch in Zukunft zu erhalten.“