500 Bäume, die weltweit Früchte tragen

Ein Baum als Symbol für die andauernde Reformation der Kirchen: (v.l.) Sebastian Bugs, Sophie Bimmermann und Lasse Schmidt-Klie, Mitglieder des Jugendausschusses des DNK/LWB pflanzten am Reformationstag den Abschlussbaum in Luthergarten in Wittenberg. Foto: DNK/LWB / Florian Hübner

Abschließende Baumpflanzungen im Luthergarten am Reformationstag

Wittenberg, Deutschland/Genf (LWI) – Am Reformationstag wurde in der Lutherstadt Wittenberg mit zwölf symbolischen Baumpflanzungen die Bepflanzung des Luthergartens offiziell abgeschlossen. Seit 2009 wurden damit insgesamt 500 Bäume von Kirchen und Gemeinden aus aller Welt gepflanzt.

Der letzte Baum des Luthergartens ist eine kleinkronige Winterlinde. Sie wurde für das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), dem Initiator des Projektes, gepflanzt. Die Zeremonie nahmen drei Jugendliche aus dem DNK/LWB vor. Sie stellten dem Baum den Psalm 71,17-18 zur Seite:

Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt,
und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter,
wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

Andauernde Reformation muss junge Menschen einschließen

Die jungen Erwachsenen verbanden die Pflanzung mit einem leidenschaftlichen Appell für eine wirksame Jugendbeteiligung in der Kirche. Sie leiste einen wichtigen Beitrag zu der andauernden Reformation und dass Jugendliche neue Impulse einbringen können, so LWB-Ratsmitglied Lasse Schmidt-Klie. „Was im LWB schon lange verstanden worden ist und durch Quoten garantiert wird, ist bei uns in Deutschland noch lange nicht überall selbstverständlich“, konstatierte Sebastian Bugs, Vorsitzender des Jugendausschusses des DNK/LWB. Sophie Bimmermann, die Vertreterin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig, schloss mit Blick auf den Luthergarten: „Der Garten soll uns daran erinnern, wie Luther für die Erneuerung der Kirche gekämpft hat. So wie Luther sind auch wir aufgefordert, nicht stehen zu bleiben.“

Luthergarten ein Symbol der internationalen Verbundenheit von Kirchen

„Der Luthergarten ist ein lebendiges Reformationsdenkmal“, betonte die Direktorin des LWB-Zentrums Wittenberg, Inken Wöhlbrand. „Auch in Zukunft wird der Luthergarten ein Erlebnisraum bleiben: Für die Wittenberger eine Heimat, für die Besucher ein Anziehungspunkt, für alle gemeinsam ein Zeichen der Verbindung Wittenbergs mit der Welt und der Verbindung aller Konfessionen untereinander.“

Neben dem Baum für das DNK/LWB wurden heute elf weitere Bäume gepflanzt, u. a. von Kirchen und Einrichtungen aus den USA, aus Tansania, dem Irak, der Tschechischen Republik und Italien. Zu jedem dieser Bäume soll auch ein Partnerbaum in der Heimatkirche gepflanzt werden. „Der Luthergarten ist nicht nur der Park in Wittenberg. Dazu gehören hunderte Bäume und Gärten weltweit und jeden Monat kommen neue dazu. Was für ein wunderbares Zeichen der internationalen Verbundenheit“, unterstrich Direktorin Wöhlbrand.

Früchte aus dem Luthergarten

An die Baumpflanzungen schloss sich ein Empfang an, bei dem der sich Inken Wöhlbrand im Namen des LWB-Zentrums bei der Stadt Wittenberg sowie seinen lokalen Partnern für die gute Kooperation bei der Bepflanzung des Luthergarten dankte. Die Früchte des Luthergartens wurden dabei nicht nur im übertragenen Sinne gewürdigt: Die Evangelische Gesamtschule „Philipp Melanchton“ bot eine Verkostung der Luthergarten-Marmelade an, die von Schülerinnen und Schülern aus der Ernte von Äpfeln, Pflaumen oder Mirabellen der Obstbäume im Luthergarten hergestellt wird. Weitere Projekte in und um den Luthergarten sollen folgen, so Wöhlbrand: „Dem LWB ist es wichtig, auch nach dem Reformationsjubiläum 2017 in Wittenberg präsent zu sein. Mit dem Luthergarten sind wir fest in Wittenberg verwurzelt.“