Eine gemeinsame Melodie mit verschiedenen Instrumenten im Gleichklang

Eine javanesische Band spielt während eines Kulturabends anlässlich der Vorbereitenden Konsultationen der LWB-Regionen LAK und Nordamerika in Paramaribo (Suriname) traditionelle Musik. Foto: LWB/P. Mumia

Generalsekretär Junge spricht vom Wachstum der gemeinschaftlichen Beziehungen der LWB-Mitgliedskirchen untereinander

PARAMARIBO, Suriname/GENF, 5: September 2016 (LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Martin Junge, spricht von einem wachsenden Engagement innerhalb der Kirchen in den verschiedenen Regionen des LWB und nennt dies einen „sehr positiven Schritt“ zum Aufbau von Gemeinschaft.

In seinem Bericht über seine Teilnahme an den drei Vorbereitenden Konsultationen, bei denen sich die Delegierten auf die Zwölfte Vollversammlung, die im kommenden Jahr in Namibia stattfindet, vorbereiteten, sagte Junge, die Konzentration des LWB auf die Region als Ort zur Stärkung der Gemeinschaft zeige ermutigende Erfolge. „Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir sogar noch weiter gehen und Prozesse und Mechanismen entwickeln können, um den Aufbau von Gemeinschaft innerhalb der Kirchen aus unterschiedlichen historischen, theologischen und lokalen Kontexten heraus zu begleiten.“

Er hob die Entscheidung der Kirchen Lateinamerikas und der Karibik (LAK) sowie Nordamerikas, ihre Vorbereitenden Konsultationen am selben Tagungsort in Paramaribo (Suriname) abzuhalten, als Indikator dafür hervor, wie weit sich die Beziehungen untereinander bereits entwickelt haben. „Sie hatten entschieden, einen Teil ihrer Tagesordnung gemeinsam zu gestalten und hielten zudem getrennte, parallel stattfindende Sitzungen ab, um interne Themen zu diskutieren“, so Junge.

Die Evangelisch-Lutherischen Kirche in Suriname (ELKS) richtete die vom 27. August bis zum 3. September stattfindenden Vorbereitenden Konsultationen von LAK und Nordamerikanischen Kirchen aus. Die gemeinsamen Plenarsitzungen fanden unter dem gemeinsamen Vorsitz der beiden LWB-Vizepräsidentinnen Pfarrerin Dr. Gloria Rojas Vargas und Nationalbischöfin Susan C. Johnson statt.

Begeisterung innerhalb der LWB-Mitgliedskirchen

Junge sagte, eine Veranstaltung mit traditioneller Musik einer javanesischen Band sei während der Vorbereitenden Konsultationen in Paramaribo zu einem kraftvollen Bild dafür geworden, wie die Lutherische Gemeinschaft sich weiterentwickelt. „Jedes Bandmitglied hält ein Instrument in den eigenen Händen, muss sich aber mit den Anderen abstimmen, um es so zum Klingen zu bringen, dass eine richtige Melodie entsteht“, erzählte er von der Show, die während eines von der ELKS organisierten Kulturabends zur Vorstellung der surinamesischen Kultur stattfand.

„In ähnlicher Weise hält auch jede LWB-Mitgliedskirche ihr eigenes, ganz bestimmtes Instrument in der Hand. Man kann es zwar auch einzeln zum Klingen bringen, doch dann wird es niemals dieselbe Melodie zustande bringen, die nur von allen gemeinsam gespielt werden kann. Ich glaube, das ist der Punkt, an dem wir gerade stehen. Die LWB-Mitgliedskirchen sind begeistert, ihre einzelnen Instrumente zu einem gemeinsamen Ort mitzubringen, der LWB-Gemeinschaft, und sie zusammen mit Anderen zum Klingen zu bringen, so dass eine kraftvolle Melodie der Gaben Christi - Gerechtigkeit, Frieden und Aussöhnung - entsteht.“

Dabei spiele Koordination jedoch eine entscheidende Rolle, so Junge. „Sie können nicht alle gleichzeitig spielen, sondern müssen auf ihren jeweiligen Einsatz warten. Und wenn wir so vorgehen, kann ich mir die Musik gut vorstellen, die wir in den Jahren nach dem Reformationsjubiläum 2017 spielen werden: eine Musik der Hoffnung als mutiges Zeugnis Christi in dieser verletzten und erschütterten Welt.“

Die javanesische Kultur in Suriname ist bereits mehr als ein Jahrhundert alt. Nachdem die Sklaverei abgeschafft worden war, wurden Javanesen als Zwangsarbeiter ins Land gebracht und teilweise sogar dorthin entführt, um auf Plantagen in Suriname zu arbeiten. „Hier zeigt sich auch eine starke Verbindung zu einem der Unterthemen der Vollversammlung - Menschen, nicht für Geld zu haben“, sagte Junge.

Verbindung zu namibischen Kirchen

Er unterstrich die Verbindung zu den Gastgeberkirchen der Vollversammlung 2017 in Namibia als wichtigen Teil der Agenda aller Vorbereitenden Konsultationen. Bei den Vorbereitenden Konsultationen der Regionen LAK und Nordamerika hielt Bischof Ernst Gamxamub von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN) ein Referat, wie bereits der Vorsitzende Bischof Dr. Shekutaamba V.V. Nambala bei der Vorbereitenden Konsultation der Region Asien.

„Die Anwesenheit der KirchenleiterInnen der Lutherischen Kirchen in Namibia bei den Vorbereitenden Konsultationen hat sich als extrem bedeutend für die Delegierten erwiesen, um zu verstehen, dass das, was sie tun, mit dem, was wir in Windhoek tun werden, in Zusammenhang gesetzt wird“, sagte Junge. Der LWB-Generalsekretär hatte Mitte August auch an der Vorbereitenden Konsultation der Region Asien in Bangkok (Thailand) teilgenommen.

Er fügte hinzu: „Das betrifft auch die gemeinschaftlichen Beziehungen, die wir in Zukunft ausbauen wollen, insbesondere zwischen den südlichen Regionen untereinander. Wir müssen beginnen, uns die Frage zu stellen: 'Wie knüpft eine LAK-Kirche Beziehungen hinsichtlich der Begleitung bei der Mission, Beziehungen der Gegenseitigkeit und Solidarität mit einer Mitgliedskirche in Asien oder in Afrika, während sie gleichzeitig die historisch gewachsenen Beziehungen zu ihren Missionspartnern weiter pflegt?'"

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