Wittenberg: Zugehörigkeit zur lutherischen Gemeinschaft

Prof. Sarah Hinlicky Wilson leitet eine Diskussion während des 20. theologischen Seminars im LWB-Zetrum Wittenberg. Foto: LWB/A. Danielsson

20. theologisches Seminar des LWB-Zentrum Wittenberg

WITTENBERG, Deutschland/GENF (LWI) – Zweimal im Jahr finden in der Lutherstadt Wittenberg internationale theologische Seminare statt.  Zwei Wochen lang setzen sich dann Pastoren und Theologinnen aus dem Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) mit der Theologie Martin Luthers und ihrem Bezug zu aktuellen Themen unserer Zeit auseinander. 

Das 20. Seminar fand vom 2. bis 16. November statt. Thema des Seminars war „Der Christ/die Christin und die politische Welt nach Martin Luther“, das vom Dozententeam der Professoren Sarah Hinlicky Wilson und Theo Dieter vom Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg, Frankreich, geleitet wurde. Es bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, wichtige Quellen der lutherischen Theologie zu studieren und ihren Bezug zum jeweils eigenen Kontext zu diskutieren.

Bei einem Besuch der Lutherischen Welt-Information thematisierten die Seminarteilnehmenden über die Kindertaufe. Hinlicky Wilson moderierte die spannenden Diskussionen und gab Einblicke in die unterschiedlichen theologischen Perspektiven der Teilnehmenden, die unterschiedlichen lokalen Kontexte und Seelsorge-Praktiken in Mitgliedskirchen des LWB.

Teil einer Kirchengemeinschaft sein

Die theologischen Seminare bieten auch die Möglichkeit, den LWB als Kirchenggemeinschaft kennenzulernen. Pfarrer Arni Svanur Danielsson, Leiter des LWB-Kommunikationsbüros, berichtete über die Geschichte der Organisation seit ihrer Gründung 1947. Er stellte die programmatische Arbeit des LWB vor, die auch Seminare wie diese und theologische Studien zu Schwerpunktthemen umfasst. Die Teilnehmenden lernten auch die humanitäre und Entwicklungsarbeit kennen, die mehr als 2,3 Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen in Afrika, Asien und Lateinamerika zugutekommt, Kirchen in ihrer ganzheitlichen Mission unterstützt und sich für die weltweite Einheit der Christen einsetzt.

Auf die Frage nach ihrem Erstkontakt zum LWB hatten die Teilnehmenden viele Geschichten zu erzählen. Einige erinnerten sich an die Teilnahme an Aktivitäten, an Begegnungen mit Mitarbeitenden von Synoden- und Kirchenversammlungen, an Stipendien oder an eine der zahlreichen Veröffentlichungen. Einige hatten für humanitäre und entwicklungspolitische Aktivitäten gespendet und zeigten sich beeindruckt von der Qualität der Arbeit.

Ein von vielen erwähntes Wort war „Gemeinschaft“ und eine tief empfundene Zugehörigkeit zu einem weltumspannenden lutherischen Netzwerk. "Wir mögen eine sehr kleine Kirche sein, aber wir sind Teil einer großen Familie", sagte ein Teilnehmer.

Die Seminare werden vom LWB-Zentrum Wittenberg organisiert. Sie bieten die Möglichkeit, in der Reformationsstadt Theologie zu studieren, den LWB und seine Mitgliedskirchen kennenzulernen und tragen zur Stärkung der Gemeinschaftsbeziehungen bei.