„Vom Kreuz geht das Leben aus“

Der Künstler Christian Chavarría verleiht dem Kreuz von Lund in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf den letzten Schliff. Foto: LWB/S. Gallay

Der Künstler Christian Chavarría erklärt Symbolik des salvadorianischen Kreuzes

San Salvador, El Salvador/Genf (LWI) – Auf den ersten Blick scheinen das Kreuz, an dem Jesus am Karfreitag starb, und die leuchtend-bunten Farben der salvadorianischen Kreuze so gar nicht zusammenzupassen. Eines dieser Kreuze – das Kreuz von Lund – hat weltweit Bekanntheit erlangt, da es beim Gemeinsamen katholisch-lutherischen Reformationsgedenken in Lund (Schweden) zu Einsatz kam. Es war von dem salvadorianischen Künstler Christian Chavarría für diesen Anlass gestaltet worden.

Chavarría hat die Auswirkungen eines Krieges am eigenen Leib erfahren. Er war noch ein Kind als seine Geschwister im Bürgerkrieg in El Salvador getötet wurden und seine Familie nach Honduras fliehen musste. Als achtjähriger Junge, der in einem Flüchtlingslager lebte, begann er zu malen. Als Jugendlicher wurde er dann nach Schweden geschickt und verbrachte drei Jahre als Flüchtling in Nordeuropa bevor er in sein Heimatland zurückkehrte und sich dort mit der Unterstützung der lutherischen Kirche eine Werkstatt einrichtete. All diese Erfahrungen geben ihm Impulse für seine Kunst und wirken sich darauf aus.

Als das Kreuz von Lund im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums aufgestellt wurde, war auch Chavarría mit dabei. In einem Interview mit der LWI erläuterte er die Bedeutung und die Symbolik der salvadorianischen Kreuze.

Für uns „geht das Leben vom Kreuz aus“, sagte er. „Das Kreuz erinnert uns daran, dass Jesus für uns gestorben ist – aber auch daran, dass er auferstanden ist.“