„Visionäres und prophetisches“ Eintreten für die gastfreundlich Aufnahme von Fremden

Migrantinnen und Migranten aus Mittelamerika im November 2018 an der mexikanisch/US-amerikanischen Grenze. Viele von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt schon 22 Stunden oder länger zu Fuß unterwegs. Foto: LWB/Sean Hawkey

LWB begrüßt Erklärung der ELKA, eine Kirche der Zuflucht und des Schutzes zu sein

Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) für ihre „visionäre und prophetische“ Positionierung gedankt, die diese zum Ausdruck gebracht hat, als sie sich selbst zu einer Kirche der Zuflucht und des Schutzes erklärte.

In einer zentralen Beschlussfassung auf der ELKA-Vollversammlung, die vom 5. bis 10. August in Milwaukee (USA) stattgefunden hat, haben die Delegierten ein Memorandum verabschiedet, in dem sich die ELKA selbst zu einer Kirche der Zuflucht und des Schutzes erklärt und sich somit verpflichtet und dazu bekennt, Migrantenkindern und Migrantenfamilien im ganzen Land helfen und sie unterstützen zu wollen. Die ELKA ist die erste Glaubensgemeinschaft in Nordamerika, die sich selbst zu einer Kirche der Zuflucht und des Schutzes erklärt.

„Wenn wir uns heute umschauen, stellen wir fest, dass die Würde und Gleichwertigkeit aller Menschen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, in vielen Teilen der Gesellschaft und auch in einigen Kirchen zunehmen in Frage gestellt wird“, erklärte die amtierende LWB-Generalsekretärin Maria Immonen. „Es ist beruhigend und ermutigend, dass eine unserer Mitgliedskirchen eine solche klare, visionäre und prophetische Position bezieht und einen solchen Beschluss fasst.“

Immonen, die Direktorin des LWB-Weltdienstes ist, verwies auf das Dokument „Fremde gastfreundlich aufnehmen“, das der LWB gemeinsam mit anderen religiösen Organisationen und dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) 2013 formuliert hat. Die ELKA-Vollversammlung, so führte sie weiter aus, „bekräftigt das Bekenntnis der lutherischen Weltgemeinschaft zu dem Selbstverständnis der Kirche, der Ort für die gastfreundlich Aufnahme von Fremden und dem Dienst am Nächsten zu sein“.

Vor der Abstimmung über das Memorandum sind die Leitende ELKA-Bischöfin Elizabeth A. Eaton und mehr als 700 Teilnehmende an der Vollversammlung zu einem Marsch und einer Andacht vor der Immigrations- und Zollbehörde in Milmaukee zusammengekommen. Dabei wurde Besorgnis über die Menschenrechte von Migrantenkindern und -familien in den Vereinigten Staaten entlang der südlichen Grenze des Landes zum Ausdruck gebracht.

Die ELKA engagiert sich mit ihrer „Accompanying Migrant Minors with Protection, Advocacy, Representation and Opportunities“-Initiative (Begleitung von minderjährigen Migrantinnen und Migranten durch Schutz, Advocacy, Repräsentation und Chancen; AMMPARO) auch weiterhin für eine gerechte und menschenwürdige Politik in Bezug auf Migrantinnen und Migranten im In- und Ausland. Zudem arbeitet die Kirche eng mit den „Lutheran Immigration and Refugees Services“ (lutherischer Dienst für Immigrierende und Flüchtlinge) zusammen, um sich für eine sinnvolle Politik in Bezug auf Migrierende, Flüchtlinge und Asylsuchende zu engagieren.