USA: Kirchenleitende fordern Finanzhilfen für Ostjerusalemer Krankenhäuser

Die elfjährige Shahad wird in dem vom LWB betriebenen Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) in Ostjerusalem behandelt. Das AVK ist das einzige Krankenhaus im gesamten Westjordanland und Gazastreifen, das pädiatrische Hämodialyse anbietet. LWB/Ben Gray

Lutherische, katholische und episkopale Bischöfinnen und Bischöfe plädieren für medizinische Versorgung Schutzbedürftiger

Chicago, USA/Genf (LWI) – Führungspersonen der lutherischen, katholischen und bischöflichen (anglikanischen) Kirchen in den Vereinigten Staaten von Amerika haben den US-Präsidenten gemeinsam aufgerufen, die finanzielle Unterstützung für vier kirchennahe medizinische Einrichtungen in Ostjerusalem fortzusetzen. Durch die Beendigung der humanitären Hilfe „werden unnötig Leben gefährdet“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Fünf Kirchenleitenden, Vorsitzende Bischöfin Elizabeth A. Eaton und Bischof William O. Gafkjen (Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika), der Vorsitzende Bischof Michael B. Curry (Episkopale Kirche) sowie Erzbischof Timonthy P. Broglio und Bischof Joseph C. Bambera (Katholische Bischofskonferenz in den Vereinigten Staaten) erklärten, dass eine Wiedereinführung der wichtige finanzielle Unterstützung ein „moralisch richtiger Schritt“ sei, damit die Patientinnen und Patienten „weiterhin die Behandlung und Versorgung erhalten können, die sie brauchen“.

Eine der von der Einstellung der finanziellen Unterstützung betroffenen Institutionen ist das Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK), das der Lutherische Weltbund (LWB) betreibt. Seit Jahrzehnten waren dem AVK, der Augenklinik St. John of Jerusalem und dem Prinzessin Basma-Rehabilitationszentrum (anglikanisch/bischöflich) sowie dem St. Josephs-Krankenhaus (katholisch) humanitäre Hilfen aus den USA zugesichert. Vor kurzem hat die US-Regierung unter Präsident Trump jedoch beschlossen, derartige Hilfen als Teil ihres breiter angelegten Vorhabens, die finanziellen Hilfen für Palästinenserinnen und Palästinenser zu begrenzen, einzustellen.

„Diese Krankenhäuser retten Leben und bieten in einigen Fällen einzigartige Formen der Gesundheitsversorgung an, die für Palästinenserinnen und Palästinenser an keiner anderen Stelle zugänglich sind“, heißt es in der Erklärung weiter. Sie verweist damit auf unverzichtbare Dienstleistungen, die in diesen Krankenhäusern für die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen in Ostjerusalem, dem Gazastreifen und dem Westjordanland angeboten werden, wie zum Beispiel Dialyse für Kinder, modernste Krebsbehandlungen und Rehabilitationszentren für die Behandlung von Autismus, in denen Pionierarbeit geleistet wird.

Die Entscheidung die Hilfen einzustellen, „enttäuscht und verwundert Patientinnen und Patienten, die breitere palästinensische Gemeinschaft und uns“, so die Kirchenleitenden weiter.

 

 

Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) ist ein medizinisches Kompetenzzentrum in Ostjerusalem, das der Versorgung der gesamten palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland und dem Gazastreifen, also von insgesamt fünf Millionen Menschen, dient. Das Krankenhaus bietet spezialisierte Therapiemöglichkeiten, die in anderen Kliniken in den palästinensischen Gebieten nicht vorhanden sind, so die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen und eine Kinder-Hämodialyse-Station. Die Joint Commission International hat das AVK für die herausragende Qualität seiner Leistungen akkreditiert.