Uganda: LWB reagiert auf Ressourcenkrise Geflüchteter

Kinder vor einem Fenster im Katalyeba Early Learning Center in Rwamwanja, Uganda. Das Zentrum nimmt sowohl Kinder aus der Gastgemeinde als auch aus der Flüchtlingssiedlung auf. Foto: LWB/M. Renaux

Die Versorgung sichern, um ein Gefühl der Sicherheit zu schaffen

RWAMWANJA, Uganda/GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) und seine Partnerorganisationen in Südwest-Uganda reagieren auf eine neue Welle von Geflüchteten aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), die vor Gewalt fliehen. Der Bevölkerungsanstieg hat zu einer Verknappung lebenswichtiger Ressourcen und Leistungen geführt, wodurch sich der LWB verpflichtet sah, gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen seine Unterstützung und seinen Schutz auszuweiten.

Große Flüchtlingswelle sucht Sicherheit in Uganda

Das erneute Aufflammen der Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungskräften in DRC hat dazu geführt, dass im Februar und März über 7.500 Geflüchtete in der Flüchtlingssiedlung Rwamwanja eintrafen. 2021 hatte die Siedlung im Bezirk Kamwenge im Südwesten Ugandas 76.000 Einwohner, davon 1.000 mit besonderen Bedürfnissen. Normalerweise werden die neu eingetroffenen Geflüchteten in ihren neuen Unterkünften in Rwamwanja in Gruppen untergebracht. Sobald eine Gruppe untergebracht war, wurde die nächste aufgenommen. Allerdings wurde der normale Aufnahmeprozess durch den unerwarteten großen Zustrom von Neuankömmlingen aufgrund des steigenden Bedarfs an Leistungen und humanitärer Unterstützung unterbrochen.  

LWB-Programme für hochwertige Leistungen sollen die Lücke in den Bereichen Versorgung, Grundbedürfnisse, Lebensgrundlagen, Schutz sowie Wasserversorgung, Sanitäreinrichtungen und Hygiene (WASH) schließen. Mit Hilfe des Uganda Cash Consortium kümmert sich der LWB mit Geldleistungen für verschiedenen Zwecke um die unmittelbaren Grundbedürfnisse der neu eingetroffenen Geflüchteten, die am meisten Schutz benötigen. Die Geldleistungen werden unterstützt durch Mittel, die die Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (GD ECHO) zur Verfügung stellt.

Yelemia Sembuka (34) sagte, dass „die Sicherheit in Uganda hoch ist, da wir nachts ohne Störung oder Angst schlafen. Das größte Problem ist Wasser, da die nächsten Wasserbohrlöcher Kilometer weit weg sind. Wir haben auch keine Latrinen und die medizinischen Einrichtungen sind weit weg von unseren Unterkünften.“   

Innerhalb von drei Wochen, in denen der LWB Nothilfe geleistet hat, stellte er mit Mitteln, die die Schwedische Kirche und die Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika über ACT zur Verfügung gestellt haben, drei von fünf Bohrlöchern fertig. Der LWB hat auch die Unterstützung bei der Entsorgung fester Abfälle im Aufnahmelager Mahani aufgenommen und stellt Kraftstoff sowie technische Unterstützung für den Müllsammelwagen der Kommunalverwaltung von Nkoma Katalyeba zur Verfügung.

Ressourcenerweiterung zur Schließung der Lücke

„Vor Kurzem hat sich die Situation für die geflüchteten Menschen verschlechtert“, sagte Ambrose Ogwang-Sub, LWB-Programmleiter in Rwamwanja. „Bisher haben wir über 7.500 Geflüchtete aufgenommen, mit denen wir nicht gerechnet hatten und die dringend Wasser, Lebensgrundlagen und Schutz brauchen. Die Knappheit hat zu einem Wettbewerb um die bestehenden Ressourcen geführt. Damit wir damit fertig werden und den Zugang verbessern können, brauchen wir die gemeinsamen Anstrengungen der Partnerorganisationen und Geldgeber, der Regierung und Gastgemeinschaft. Der LWB hat eine leistungsfähige Nothilfe, aber es werden noch mehr Ressourcen benötigt, um die Bedürfnisse entsprechend abzudecken.“

Die Unterstützung durch Brot für die Welt hilft, einige der Lücken zu schließen. Da der Zustrom Geflüchteter nicht abreißt, werden allerdings dringend zusätzliche Ressourcen benötigt, um zu gewährleisten, dass schutzbedürftige Bevölkerungen, die bereits vor Ort sind, und neu dazukommende Geflüchtete Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäreinrichtungen, Lebensmitteln und physischer Sicherheit haben. Wichtige Elemente der LWB-Nothilfe bestehen in der Unterstützung von Haushalten, in denen es Personen mit besonderen Bedürfnissen gibt, indem diese mit Brennstoffen zum Kochen, landwirtschaftlichen Geräten und Saatgut für schnellreifendes Getreide ausgestattet werden, um die Grundnahrungsmittel zu ergänzen. In Zeiten von Konflikten ist die Bereitstellung psychosozialer Unterstützung für Menschen mit psychischen Störungen und anderen Schutzbedürfnissen ebenfalls ein grundlegender Aspekt des strategischen Ansatzes des LWB. 

Da die Ressourcen knapp werden, sind die zusätzliche Unterstützung und die fortdauernde Verpflichtung des LWB und seiner Partnerorganisationen ausschlaggebend für die Gemeinschaften in Rwamwanja, damit entstehende Lücken bei hochwertigen Leistungen, Schutz, sozialem Zusammenhalt und Lebensgrundlagen gefüllt werden.

Von LWB/T. Rakoto. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller