Religiöse Gruppen in Chile gründen spirituelles Klimabündnis

Unterzeichnende des Interreligiösen und Geistlichen Klimaschutz-Bündnisses, das bei der UN-Klimakonferenz in Chile aktiv werden will. Foto: Monserrat Madariaga/Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile

Ökumenische und interreligiöse Netzwerke planen Aktionen zur UN-Klimakonferenz COP25

Satiago, Chile/Genf (LWI) – Christen und Muslime, Buddhisten und Bahaier, Mitglieder indigener und interreligiöser Organisationen, sind in Chile zusammengekommen, um im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP25, die im Dezember in der Hauptstadt Santiago stattfinden wird, ein "spirituelles Bündnis" zu bilden.

Mehr als 20 religiöse, ökumenische und interreligiöse Netzwerke trafen sich am 21. Juli, um eine Vereinbarung zu unterzeichnen, die ihr gemeinsames Engagement für die Erhaltung der Erde und die Förderung des "systematischen, kulturellen und spirituellen Wandels" zur Bewältigung der Klimakrise zum Ausdruck bringt. An der Unterzeichnung des „Interreligiösen und Geistlichen Klimaschutz-Bündnisses“ nahmen unter anderem Pfarrer Izani Bruch, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH) und Felípe Sepúlveda von der Lutherischen Kirche in Chile (ILCH) teil. Die Vereinbarung besagt, dass „die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, die durch die Umweltkrise hervorgerufen oder verschärft wurden, alle Glaubenden herausfordern, auf der Grundlage der religiösen und spirituellen Traditionen ihrer Kirche oder Gemeinschaft für die Transformation zu arbeiten.“

Gemeinsamer Raum der Begegnung und des Gottesdienstes

Die Unterzeichner verpflichteten sich, vor und während der UN-Klimakonferenz vom 2. bis 13. Dezember einen gemeinsamen "Raum der Begegnung" oder ein Zelt zu organisieren, in dem die verschiedenen Gemeinschaften Gottesdienste, Meditationen, Feiern und andere damit zusammenhängende Aktivitäten durchführen können. Am 1. September, dem Weltgebetstag für die Fürsorge der Schöpfung, wird es auch eine interreligiöse Vorbereitungswache geben.

Die Mitglieder der Allianz verpflichteten sich, finanzielle und materielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um ihre Ziele zu erreichen, und erklärten, dass sich auch weitere Organisationen der Initiative anschließen könnten.
Klimagerechtigkeit ist eine Priorität für den Lutherischen Weltbund (LWB). Seit 2011 vertreten junge Menschen die globale Gemeinschaft bei den UN-Klimakonferenzen.Die Jugendsekretärin des LWB, Pranita Biswasi, wird mit einer LWB-Delegation an der COP25 in Santiago teilnehmen. Sie begrüßte die Nachricht von der neuen interreligiösen Allianz und stellte fest, dass "die durch den Klimawandel verursachten Katastrophen alle Menschen betreffen, unabhängig von unserem Glauben". Sie fordern dazu heraus, "neue Wege der Zusammenarbeit zu finden, um unseren gemeinsames Planeten in den verschiedenen nationalen und regionalen Kontexten zu schützen, in denen unsere Gemeinschaften leben und arbeiten", so Biswasi. Glaubensgemeinschaften teilen die Verantwortung, die Stimme der vom Klimawandel am stärksten betroffenen gefährdeten Menschen zu den Entscheidungsträgern zu bringen, sagte sie und fügte hinzu: "Wir freuen uns darauf, die Aktivitäten dieser interreligiösen Initiative in den nächsten Monaten zu unterstützen."