Publikation zu christlich-muslimischem Dialog auf Deutsch erschienen

Foto: LWB: S. Gallay

Beiträge zu heiligen Schriften bereichern den interreligiösen Dialog

GENF (LWI) – Gemeinsam erarbeitete Texte zu den heiligen Schriften des Christentums und des Islams eröffnen Möglichkeiten, „neue Perspektiven“ und neue Einsichten bezüglich deren „Bedeutung und transformativer Dynamik" zu gewinnen. Hiervon sind Pfarrerin Dr. Simone Sinn und Pfarrer Dr. Sivin Kit überzeugt.

Mit der Veröffentlichung von Heilige Schriften heute verstehen: Christen und Muslime im Dialog erscheint nun die deutsche Übersetzung von Transformative Readings of Sacred Scriptures: Christians and Muslims in Dialogue. Diese Veröffentlichung des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist online und in gedruckter Form erhältlich.

Sinn, Mitherausgeberin der Publikation, ist Professorin für Ökumenische Theologie am Ökumenischen Institut des Ökumenischen Rates der Kirchen in Bossey (Schweiz). Auch wenn sich das Buch allgemein an ein deutschsprachiges Publikum wendet, nimmt Sinn in Deutschland ein besonderes Interesse wahr: „Historisch gesehen hat Deutschland einen wesentlichen Beitrag zum Dialog zwischen philosophischer und theologischer Hermeneutik geleistet“, so Sinn. In den letzten Jahren hätten deutsche Universitäten Möglichkeiten für eine neue interreligiöse Zusammenarbeit im Bereich der Schriftinterpretation und Hermeneutik geschaffen.

Sinn weist auf die Beiträge christlicher und muslimischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland hin und begrüßt die „wichtige Ressource für die vielen Gemeinden in Deutschland, die aktiv Beziehungen zu den anderen Religionsgemeinschaften in ihrer Nachbarschaft pflegen.“ Auch in Bezug auf aktuelle Themen wie Ökologie und Gendergerechtigkeit böten ihre Beiträge neue Sichtweisen.

„Die Auseinandersetzung mit den heiligen Schriften der jeweils anderen hat den interreligiösen Dialog bereichert“, weiß Kit. Er ist Programmreferent für öffentliche Theologie und interreligiöse Beziehungen des LWB.

Auch wenn sich der wissenschaftliche Austausch von dem an der Basis unterscheide, so Kit, böte die LWB-Publikation allen die Möglichkeit, „sich um religiöse Texte zu versammeln und respektvoll und mit Tiefgang voneinander zu lernen.“