Priorität für Klimagerechtigkeit

Eine interreligiöse Gruppe vor leeren Tablets bei einer Demonstration während des Klimagipfels in Paris 2015. Foto: LWB/Ryan Rodrick Beiler

Aufruf von ACT-Bündnis, LWB und Ökumenischem Rat der Kirchen

Das ACT-Bündnis, der Lutherische Weltbund (LWB) und der Ökumenische Rat der Kirchen antworten auf Präsident Donald Trumps Dekret zum Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen mit der Forderung, die Klimagerechtigkeit mit Priorität zu behandeln.  Sie haben ihre tiefe Bestürzung über diese Entwicklung geäußert, die sich gegen alle globalen Verpflichtungen zur Bekämpfung des Klimawandels richtet.

Die drei aus dem Glauben handelnden Organisationen haben einen aktiven Beitrag zum Pariser Abkommen geleistet und seine Ergebnisse sowie die Verpflichtungen der Nationen begrüßt, dieses Abkommen umzusetzen.

„Erst vor 18 Monaten haben die Staats- und Regierungschefs weltweit das wegweisende Pariser Klimaschutzabkommen dafür gelobt, dass es die unmittelbaren Interessen der Länder berücksichtigt, die am schlimmsten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten vom heutigen Tage ist ein Schlag gegen alle ethischen und christlichen Werte", so Rudelmar Bueno De Faria, Generalsekretär des ACT-Bündnisses.

„Der Kampf gegen den Klimawandel ist gleichbedeutend mit dem Schutz von Menschen, Arbeitsplätzen und Volkswirtschaften weltweit. Der LWB wird sich weiterhin für die Förderung der Klimagerechtigkeit als Thema der generationsübergreifenden Gerechtigkeit in der Überzeugung einsetzen, dass die Schöpfung für Geld nicht zu haben ist", unterstreicht LWB-Generalsekretär Martin Junge.

„Es ist eine Tragödie, eine verpasste Chance, eine echte und verantwortungsvolle Führungsrolle im Interesse der Zukunft der Menschheit und unseres gemeinsamen Zuhauses zu übernehmen. Diese Entscheidung ist moralisch nicht nachhaltig – und auch nicht ökonomisch. Der Kampf für Klimagerechtigkeit muss weitergehen", fordert ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit.

Bei weltweit weiter steigenden Temperaturen ist damit zu rechnen, dass schwere Überschwemmungen, Dürrekatastrophen und schwerste Stürme an der Tagesordnung sein werden. Die ohnehin in prekären Verhältnissen lebenden Menschen werden davon am schlimmsten betroffen sein.

Die ärmsten Länder werden zweifach benachteiligt – zum einen durch die Weigerung der USA, ihre CO2-Emissionen zu verringern, zum anderen müssen sie die Folgen der geplanten Kürzung von Mitteln tragen, die ärmeren Ländern bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und beim Übergang zu sauberen Energieträgern helfen sollten.

Die Umsetzung des Pariser Abkommens ist die einzige Möglichkeit für die Menschheit, die Drohung einer globalen Erwärmung noch im Schach zu halten. Das ACT-Bündnis, der LWB und der Ökumenische Rat der Kirchen bekräftigen ihre Verpflichtung zum Klimaschutz und fordern die Nationen der Welt auf, die Ziele des Pariser Abkommens in die Tat umzusetzen.