Ökumenische Kompetenz weitergeben

Studium und Austausch zu Ökumene den Dialogprozessen des LWB. Foto: Elke Leypold, Institut für ökumenische Forschung

Erstes Seminar zu ökumenischen Dialogen in Straßburg

Straßburg, Frankreich/Genf (LWI) – „In den letzten Jahrzehnten wurden viele ökumenische Fragen bearbeitet und Dialoge geführt“, so Prof. Dr. Jennifer Wasmuth, Direktorin des Instituts für ökumenische Forschung in Straßburg, Frankreich. „Nun haben wir uns auf den Weg gemacht, dieses Wissen und unsere Erfahrung an Theologinnen und Theologen aus den Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in einem eigenen Kurs hier in Straßburg weiterzugeben.“

Vom 2. bis 12. Oktober hat das Institut, deren Mitarbeiter an den Dialogprozessen des LWB mitwirken, erstmals ein Seminar „Studying Ecumenism in Strasbourg“ (Ökumene studieren in Straßburg) angeboten, an dem Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Mitgliedskirchen des LWB teilnahmen.

„Wir beobachten, dass das Thema Ökumene insgesamt auf weniger Interesse stößt und es kaum noch Ausbildungsstätten gibt, an denen das Thema vermittelt wird“, berichtet Wasmuth. „Dem wollen wir mit diesem Grundkurs Ökumene entgegenwirken.“ Das Programm des Seminars umfasste entsprechend umfasste neben konfessionskundlichen Einheiten auch die Behandlung der verschiedenen Etappen der ökumenischen Bewegung. Breiten Raum bekamen die Dialogdokumente, die im Rahmen der Dialogprozesse des LWB mit Anglikanern, Baptisten, Mennoniten, Methodisten, Orthodoxen, Pfingstlern, Reformierten und Katholiken entstanden sind.

„Ein besonderes Pfund, mit dem wir wuchern können, ist die Tatsache, dass alle Mitarbeitenden am Institut persönlich an Dialogprozessen beteiligt sind und waren: wir können eigene Erfahrungen teilen und wissen, wie sehr die persönliche Begegnung die Prozesse prägt“, so Wasmuth. Prof. Dr. André Birmelé, Prof. Dr. Stefan Dienstbeck, Prof. Dr. Theodor Dieter waren alle Teil des Dozententeams für den Kurs.

Dadurch, dass die Seminarteilnehmer aus unterschiedlichen lutherischen Kirchen weltweit kamen, lag ein weiterer Schwerpunkt auf dem Aspekt der Gemeinschaftsbildung und dem Austausch über die Praxis und Erfahrungen vor Ort.

„Von diesen Einblicken profitieren wir sehr“, findet Wasmuth. „Wir erfahren, mit welchen Fragen, Herausforderungen und Chancen die Pfarrerinnen und Pfarrer an der Basis in ihrem jeweiligen Umfeld konfrontiert sind. Das erdet unsere Arbeit am Institut und gibt uns wertvolle Hinweise für unsere Weiterarbeit.“

Aufgrund der guten Erfahrungen und positiven Rückmeldungen des ersten Seminars sind in Zukunft weitere Seminare dieser Art geplant. Die Durchführung des ersten Seminars wurde durch großzügige Zuwendungen der Oscar-Cullmann-Stiftung und der Evangelische Landeskirche in Württemberg ermöglicht.