„Neubeginn“ für LWB-Weltdienst und Caritas Internationalis

Michel Roy (Caritas Internationalis) die Moderatorin in der Malmö Arena und Maria Immonen (LWB-Weltdienst) bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung „Vereint in Hoffnung“. Foto: Mikael Ringlander/Swedische Kirche

Stärkung der Zusammenarbeit durch Absichtserklärung

MALMÖ, Schweden – Der Weltdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) und Caritas Internationalis haben heute eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sich die beiden weltweit tätigen christlichen Organisationen wechselseitig darauf verpflichten, ihre Beziehungen zu vertiefen und in den Bereichen humanitäre Hilfe und nachhaltige Entwicklung enger zusammenzuarbeiten.

Die Unterzeichnung in der Malmö Arena nahe Lund (Schweden) fand im Rahmen des historischen Gemeinsamen katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens statt. Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan und LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge sowie Leitungsverantwortliche der lutherischen Schwedischen Kirche und des katholischen Bistums Stockholm leiteten die Feierlichkeiten.

Die Direktorin von LWB-Weltdienst, Maria Immonen, und der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, unterzeichneten die Absichtserklärung als Symbol für die gemeinsame Verpflichtung auf die Ausweitung der gemeinsamen Arbeit auf allen Ebenen.

„Als zwei weltweit aktive christliche Organisationen, die sich für Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit einsetzen, beschließen wir, gemeinsam anzupacken, um Hoffnung zu bringen, miteinander Zeugnis zu geben und zu handeln, ohne auszugrenzen. Und unsere Mitglieder einzuladen, sich vor Ort mit ihren Freundinnen und Freunden aus der jeweils anderen Konfession zusammenzutun“, führte Roy dazu aus.

Immonen beschrieb die Unterzeichnung als „Neubeginn des intensivierten gemeinsamen Handelns in unseren Gemeinwesen, Familien und Organisationen. Er wird unserer Arbeit größere Reichweite verleihen, so dass wir mehr Menschen erreichen und allen ein Leben in Würde ermöglich. Unsere Kirchen erwarten das von uns.“

Weiter stellte sie fest: „Wir werden aktiv nach Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit suchen in Ländern, die von Konflikten und Kriegen heimgesucht werden und wo eine große Zahl von Menschen auf der Flucht ist. Das erwarten die Armen von uns. Die Welt erwartet von uns, dass wir enger zusammenarbeiten. Wir müssen durch unsere gemeinsame Arbeit Hoffnung, Inspiration und Vertrauen in die Menschheit weitergeben.“

Etwa 10.000 Menschen verfolgten die Unterzeichnung vor Ort, weit mehr waren per Liveübertragung im Radio, Fernsehen oder Internet zugeschaltet. Persönliche Zeugnisse von lutherischen und katholischen Christinnen und Christen die sich in Burundi, Indien, Kolumbien, dem Südsudan und in Syrien für soziale Gerechtigkeit engagieren, rundeten die Feierlichkeiten ab.

In Kolumbien arbeiten LWB und Caritas seit 2009 zusammen. Dort haben sie Dialoge zwischen den ethnischen Gruppen angestoßen und fördern Friedensinitiativen vor Ort. Als über zehn Jahre nach dem Massaker von Bojayá die Verantwortlichen gerichtlich zur Rechenschaft gezogen wurden, unterstützten LWB und Caritas gemeinsam die Menschen aus Bojayá dabei, ein Positionspapier im Namen der Opfer zu erarbeiten und zu klären, welche Entschädigung sie verlangen sollten.

Caritas und LWB-Weltdienst sind überzeugt, dass im Bereich der Religionen beheimatete Organisationen besonders gute Voraussetzungen mitbringen, um extreme Armut zu bekämpfen. Sie arbeiten mit der Bevölkerung vor Ort zusammen und mobilisieren sie, denn die Menschen sind selbst am besten in der Lage, Katastrophen zu bewältigen, die menschliche Entwicklung zu fördern und Verbesserungen ihrer eigenen Situation einzufordern.

Die Absichtserklärung legt die Bereiche dar, wo die Zusammenarbeit verstärkt werden sollte. Dazu gehören die Arbeit mit Flüchtlingen und Migrierenden sowie weitere Aspekte der humanitären Nothilfe, Friedensarbeit, interreligiöse Maßnahmen sowie die gemeinsame Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Der LWB unterstützt über 2,3 Millionen Flüchtlinge in aller Welt, Caritas Internationalis ist in 164 Ländern aktiv.

 

Verbunden in Hoffnung

 

Kontakt:

Patrick Nicholson – Verantwortlicher für Kommunikation bei Caritas Internationalis
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Arni Svanur Danielsson – Leiter des LWB-Kommunikationsbüros
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