Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren prüft Zusammenarbeit mit Taizé

Die Steuerungsgruppe des Globalen Netzwerks junger Reformatorinnen und Reformatoren zu Besuch in Taizé. Foto: LWB/C. Kästner

Junge Menschen stärken im Sinne kontinuierlicher Reformation

(LWI) – Das Globale Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren des Lutherischen Weltbundes (LWB) prüft Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit der ökumenischen Communauté de Taizé.

Im Rahmen eines Besuchs in Taizé lud die Steuerungsgruppe des Netzwerks die Brüder der Gemeinschaft und die in Taizé arbeitenden jungen freiwilligen Helfer ein, sich an der Konferenz junger Reformatorinnen und Reformatoren zu beteiligen, die vom 22. August bis 4. September 2015 in Lutherstadt Wittenberg (Deutschland) stattfinden soll. Zu der Veranstaltung werden sich junge Reformatorinnen und Reformatoren aus allen 144 LWB-Mitgliedskirchen versammeln.

Gaben der Kirchen zum Leben erwecken

„Die Brüder und Freiwilligen aus Taizé können eine ökumenische und spirituelle Perspektive in die Konferenz einbringen“, erklärte LWB-Jugendreferentin Caroline Richter im Rahmen eines Treffens mit Frère Alois Löser, dem Prior der Communauté.

„2017 sollte es nicht darum gehen, unsere konfessionelle Identität im Gegensatz zu einander zu finden, sondern im Miteinander“, betonte Frère Alois. „Die vielfältigen Gaben unserer Kirchen werden nur auf ökumenischem Wege lebendig. Ihr, die jungen Menschen, könnt das zeigen.“

„Die Konferenz in Wittenberg bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Reformation aus internationaler Perspektive zu betrachten“, ergänzte Julia Braband von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, die der Steuerungsgruppe angehört. „Taizé teilt unsere Ansichten von der ecclesia semper reformanda, einer in kontinuierlicher Reformation befindlichen Kirche.“

Die ökumenische Gemeinschaft der Brüder von Taizé in Frankreich führt seit den 1970er Jahren Jugendtreffen durch, zu denen sie wöchentlich tausende junge Christinnen und Christen aus aller Welt einlädt. Sie ist insbesondere bekannt für ihre Spiritualität mit drei täglichen Gebetszeiten, die von mehrsprachigen Gesängen geprägt sind. 2015 begeht die Communauté ihr 75. Gründungsjubiläum sowie den 100. Geburtstag von Frère Roger Schütz, ihrem Gründer, der im Jahr 2005 ermordet wurde.

Wovon bist du befreit? – Ökumenische Diskussionen

Zu den Feierlichkeiten 2015 hat die Communauté ebenfalls junge Menschen eingeladen, die Möglichkeiten diskutieren werden, sich auf der Grundlage des Glaubens in der Welt zu engagieren. „Wir haben angefangen zu überlegen, wie wir mit jungen Zeuginnen und Zeugen aus dem LWB einen Beitrag zu diesen Feierlichkeiten leisten können“, erläuterte Richter. Das LWB-Jugendreferat hat diesen Sommer bereits einen Delegierten entsandt, der bei den Taizé-Jugendtreffen einen Workshop zum Thema Klimagerechtigkeit und zur Initiative „Fasten für das Klima“ (#fastfortheclimate) durchführte.

In einem weiteren Workshop stellte nun die Steuerungsgruppe jungen Besucherinnen und Besuchern in Taizé ihr Netzwerk vor. „Unser Thema, ‚Befreit durch Gottes Liebe‘, wurde sehr positiv aufgenommen“, berichtete Pfarrerin Monica Villareal, die in der Steuerungsgruppe Nordamerika vertritt. „Es hat vielfältige Diskussionen über Freiheit im theologischen Sinne und im Alltag ausgelöst.“

Der Besuch in Taizé fand im Rahmen eines Treffens der Steuerungsgruppe statt, die vom 19. bis 26. August in Genf zusammengetreten ist. In Seminaren und Sitzungen bereitete die Gruppe die nächsten Aktivitäten vor, etwa die virtuelle Konferenz „Befreit durch Gottes Liebe, um die Welt zu verändern“ am Reformationstag 2014 sowie die Konferenz junger Reformatorinnen und Reformatoren 2015 in Wittenberg.

Globales Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren (in englischer Sprache) | Konferenz in Wittenberg 2015 (in englischer Sprache) | „Befreit von…“ – persönliche Erfahrungen (in englischer Sprache)