Myanmar: LWB hilft Opfern von Überschwemmungen

Vor dem Monsun: Hilfsorganisationen unterstützen Menschen in einem Lager für Binnenvertriebene. Viele dieser Lager wurden auf Reispaddys angelegt, die in der Regenzeit besonders anfällig für Überschwemmungen sind. Foto: Evangelos Petratos, EU/ECHO (Archivbild, CC-NC-ND)

Gewaltige Zerstörungen

Sittwe (Myanmar)/Genf, 5. August 2015 (LWI) – Das Länderprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Myanmar hat ein Nothilfeteam gebildet, um die Menschen im Staat Rakhine zu unterstützen, die von den durch den Monsun verursachten Überschwemmungen betroffen sind. „Die Zerstörungen, die die Wassermassen im Staat Rakhine angerichtet haben, sind gewaltig“, berichtet LWB-Mitarbeiter Bhoj Raj Khanal. „Wir haben in Yangon und Sittwe Nothilfeteams eingerichtet. Vier Staaten der Republik der Union Myanmar wurden zum Katastrophengebiet erklärt.“

Aussergewöhnlich schwere saisonale Regenfälle ab Ende Juni und den ganzen Juli hindurch haben zu Überschwemmungen in den Staaten Rakhine und Chin sowie den Regionen Sagaing und Magway im Westen des Landes und auch in anderen Gebieten geführt. Nach Angaben der Abteilung für Fürsorge und Wiederansiedlung des myanmarischen Ministeriums für Soziales, Fürsorge und Wiederansiedlung vom 3. August sind in den überschwemmten Gebieten über 200.000 Menschen betroffen und 39 Todesopfer zu beklagen. Es ist zu erwarten, dass die Zahlen in den kommenden Tagen noch steigen, wenn das volle Ausmass der Schäden erkennbar wird.

Grundlegende Hilfsgüter

LWB-Myanmar hat mit der Verteilung grundlegender Hilfsgüter, Decken und Schulbücher begonnen. UNHCR hat sich mit der Bitte an das Länderprogramm gewandt, bei der Verteilung weiterer essenzieller Hilfsgüter in Rakhine mitzuhelfen.

„Es besteht akuter Bedarf an Nahrungsmitteln, Unterkünften, Wasser und sanitären Anlagen sowie an medizinischen Sofortmassnahmen“, erläutert Roland Schlott, Koordinator der humanitären Hilfe beim LWB. Mittelfristig werden sich in den Bereichen Bildung und Existenzgrundlagen zusätzliche Probleme zeigen, da Felder überschwemmt und Schulen durch das Wasser zerstört wurden.

Der LWB ist seit 2008 in Myanmar präsent. Seine Arbeit mit Schwerpunkten in den Bereichen Nothilfe, Existenzgrundlagen und Ernährungssicherheit, Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene, Katastrophenvermeidung/-verminderung sowie Menschenrechte wird vom Länderbüro in Yangon und der Aussenstelle in Sittwe (Staat Rakhine) aus koordiniert. Mitarbeitende in den Gemeinwesen unterstützen die Bevölkerung vor Ort dabei, sich zu organisieren und Gesundheitsversorgung, Bildungsniveau, landwirtschaftliche Methoden sowie die Anpassung an den Klimawandel zu verbessern.

Katastrophe überfordert staatliche Strukturen

„Die Mitglieder des ACT-Forums Myanmar haben heute einen Aufruf zur Bereitstellung von Mitteln herausgegeben“, berichtet Schlott. „Es ist offensichtlich, dass das Ausmass der Katastrophe die Leistungsfähigkeit der staatlichen Strukturen übersteigt, insbesondere, da die betroffenen Gebiete bereits durch Bürgerkrieg oder jahrzehntelange Unterentwicklung in Mitleidenschaft gezogen sind.“

Der LWB wird die vorhandenen Vorräte an Hilfsgütern wie Decken, Hygienepaketen, Kochgeräten und Material für Notunterkünfte verwenden, um den von der Katastrophe Betroffenen zu helfen, erklärt Schlott weiter. Um den gewaltigen Bedarf zu decken wäre jedoch „die Mobilisierung erheblicher Ressourcen“ erforderlich.

„Wir sind dankbar für jede grössere oder kleinere Spende zur Unterstützung unserer Nothilfemassnahmen in Myanmar.“