Mehr Zeit für Hochrangige Gruppe für Binnenvertreibungen der UNO gefordert

Die humanitäre und entwicklungspolitische Arbeit des LWB in Äthiopien umfasst die Bereitstellung von Trinkwasser für Gemeinschaften, die durch Dürre oder Konflikte vertrieben wurden. Foto: LWB/Albin Hillert

COVID-19-Pandemie erschwert insbesondere wichtige Beratungen mit Betroffenen und anderen Akteuren

GENF (LWI) – Gemeinsam mit mehreren Nichtregierungs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen ruft der Lutherische Weltbund (LWB) die Vereinten Nationen (UN) auf, den Zeitrahmen für die Beratungen der Hochrangigen Gruppe für Binnenvertreibungen insbesondere angesichts der „zahllosen Herausforderungen“ im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemit zu verlängern.

In einem gemeinsamen Brief an UN-Generalsekretär António Guterres haben die 31 Organisationen dargelegt, dass die Gruppe „ausreichend Zeit braucht, um die Binnenvertriebenen, die von Binnenvertreibung betroffenen Staaten und andere Akteure direkt anzuhören“.

Eine zeitnahe Entscheidung über das weitere Vorgehen, schrieben sie in dem Brief, würde es den verschiedenen Akteuren ermöglichen, die Beratungen fortzusetzen, die notwendig sind, um „sachdienliche, praxisrelevante und glaubwürdige Empfehlungen formulieren zu können, die ihre Anliegen und Bedenken widerspiegeln“.

Die im Oktober 2019 ins Leben gerufene Hochrangige Gruppe für Binnenvertreibungen soll konkrete langfristige Lösungen für Binnenvertreibungen finden und auf Ebene der Vereinten Nationen und in den Mitgliedsstaaten für dieses Thema sensibilisieren. Ihre 12-monatige Amtszeit hat die Gruppe offiziell im Februar 2020 angetreten. Die Nichtregierungs- und zivilgesellschaftlichen Organisationen fordern eine Verlängerung der Amtszeit um sieben Monate, das heißt bis September 2021.

„Der Erfolg des angestrebten Prozesses in dieser Hochrangigen Gruppe für Binnenvertreibungen ist durch äußere Umstände, auf die die Gruppe keinerlei Einfluss hat, gefährdet. Die Arbeit der Gruppe ist viel zu wichtig, als dass sie überstürzt werden sollte“, schreiben die Organisationen. Sie bekräftigten ihre Zusagen, mit der Gruppe zusammenarbeiten und sie in ihrer Arbeit „tatkräftig und konstruktiv“ unterstützen zu wollen. 

Allan A. Calma, Koordinator für die humanitäre Hilfe des LWB weltweit, hob hervor, dass der LWB die Gruppe und ihre Arbeit unterstütze, und betonte, welch einzigartige Rolle ihr dabei zukomme, über das Thema Binnenvertreibung zu sprechen und ihm mehr Sichtbarkeit zu verleihen. „Die COVID-19-Pandemie verschlimmert die Probleme noch zusätzlich, mit denen Binnenvertriebe selbst, die Gemeinschaften, die sie aufnehmen, und andere Akteure konfrontiert sind. Den Zeitrahmen für die Beratungen in der Gruppe zu verlängern, würde ihr genug Zeit geben, die wirklich dringend notwendigen Gespräche für ihre Beratungen zu führen“, führte er aus.

Die Unterstützung von Binnenvertriebenen ist eine entscheidende Komponente der humanitären und entwicklungspolitischen Arbeit des LWB in Ländern Afrikas, Asiens, des Nahen Ostens, Lateinamerikas und der Karibik.