LWB-Strategie übersetzt in Indonesisch und Kisuaheli

Desri Maria Sumbayak, Vizepräsidentin für die LWB-Region Asien, und Ratsmitglied LoeRose Mbise, Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania. Foto: LWB/Albin Hillert

Brückenschlag zwischen globalen Zielen und lokalem Kontext

Genf (LWI) – Die Strategie des Lutherischen Weltbundes (LWB) für die Jahre 2019 bis 2024 liegt nun auch in Bahasa Indonesia und Kisuaheli vor. Koordiniert haben die Übersetzungen die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELKT) bzw. das LWB-Nationalkomitee in Indonesien.

Zwei Mitglieder des LWB-Rates und Vertreterinnen von LWB-Mitgliedskirchen aus den Regionen, wo beide Sprachen gesprochen werden, betonen, die Übersetzung der Strategie aus den offiziellen in weitere regionale Sprachen trage zur Identifikation mit den strategischen Prioritäten der Kirchengemeinschaft bei und mache das Dokument auch anderen interessierten Kirchen zugänglich.

„Die neue LWB-Strategie betrifft uns in unserer eigenen Situation, aber solange sie nur auf Englisch vorliegt, bleibt eine Lücke im Verständnis und in der Umsetzung“, erklärt Desri Maria Sumbayak, LWB-Vizepräsidentin für die Region Asien. „Bahasa Indonesia bildet sozusagen die Brücke zwischen den globalen Zielen und dem spezifischen lokalen Kontext.“

Sumbayak, Mitglied der Indonesischen Christlichen Kirche, dankt ihrem LWB-Nationalkomitee für die Übersetzung der Strategie. Sie eröffne nicht nur den 13 LWB-Mitgliedskirchen in Indonesien mit ihren sechs Millionen Kirchengliedern den Zugang, sondern darüber hinaus auch den Malaysisch sprechenden Kirchen im Nachbarland Malaysia.

LWB-Ratsmitglied LoeRose Mbise von der ELKT betont, die Nachricht, dass die LWB-Strategie auf Kisuaheli übersetzt worden sei, „wurde in Tansania mit großer Freude aufgenommen“, denn dies sei die offizielle Sprache der 7,6 Millionen Kirchenmitglieder sowie von vielen Millionen Menschen in Ostafrika und darüber hinaus. Die Strategie „auf Kisuaheli zu lesen, trägt auf der Gemeindeebene zum Verständnis für den LWB und zur Identifikation mit ihm bei“, erklärt Mbise.

Die vom LWB-Rat im Juli 2018 beschlossene neue Strategie stützt sich auf einen Beratungsprozess, an dem die Mitgliedskirchen direkt beteiligt waren. Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge möchte weitere Kirchen dazu ermutigen, ihren Mitgliedern die strategischen Prioritäten des LWB zugänglich zu machen. „Wir betonen immer wieder unser Verständnis von der Reformation als Weltbürgerin. Heute blicke ich dankbar auf die Anstrengungen, die unternommen wurden, um diesem Selbstverständnis des LWB ein weiteres Mal Ausdruck zu verleihen. Nun liegt die Strategie des LWB in Bahasa Indonesia und Kisuaheli vor – Sprachen, die Millionen Lutheranerinnen und Lutheraner erreichen.“

Mbise und Sumbayak erinnern in diesem Zusammenhang an weitere LWB-Dokumente, etwa „Kirchen sagen ‚Nein‘ zur Gewalt gegen Frauen“, das „Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB“ und „Die Kirche im öffentlichen Raum“, die in Kisuaheli, Bahasa Indonesia und anderen Sprachen vorliegen. Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit dieser Materialien in der eigenen Sprache habe es den Kirchen erleichtert, im Blick auf Probleme wie häusliche Gewalt und Menschenhandel „das Schweigen zu brechen“ und prophetisch ihre Stimme zu erheben für einfache Menschen, die unter politischer und sozioökonomischer Ungerechtigkeit leiden, betonen die LWB-Vertreterinnen.

Sie weisen weiter darauf hin, dass Dokumente wie die Strategie, die für die gesamte Kirchengemeinschaft Gültigkeit haben, den Kirchen das Werkzeug an die Hand geben, um zu prüfen und zu artikulieren, wie sie in ihrem je spezifischen geografischen und politischen Kontext ihr lebendiges Zeugnis weiter ausbauen und stärken und damit Gottes Liebe weitergeben können. In der ELKT wie auch in den indonesischen Kirchen soll die LWB-Strategie bei Tagungen und Workshops auf Landes- sowie Gemeindeebene vorgestellt werden.