LWB startet Jugendprogramm „Young Reformers Network“

Junge Erwachsenen bringen Bewegung in die Kirche: Die Steuerungsgruppe des Jugendprogramms „Young Reformers Network“ während ihres ersten Treffens in Wittenberg am 1. Oktober 2013. Foto: DNK/LWB/F. Hübner

Zehntausend junge Reformatorinnen und Reformatoren für 2017

(LWI) – Mit einem Treffen der internationalen Steuerungsgruppe hat der LWB sein Jugendprogramm „Young Reformers Network“ (Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren) zum Reformationsjubiläum 2017 gestartet. Die Gruppe tagte vom 26. September bis 1. Oktober 2013 in Wittenberg (Deutschland). Dort wurde die Grundstruktur und inhaltliche Ausrichtung entwickelt. In den nächsten vier Jahren will das Programm Reformationsprojekte von zehntausend Jugendlichen in den Mitgliedskirchen des LWB anstoßen. Das Programm gibt dazu Anregungen und bietet Unterstützung. Ein Schwerpunkt bildet die globale Vernetzung: 2014 ist eine erste virtuelle Konferenz geplant, 2015 ein Treffen von 175 jungen Erwachsenen in Wittenberg.

Neue Herausforderungen für die Jugend

Im Mittelpunkt des Programms wird der Beitrag von jungen Menschen für die Kirche stehen. Junge Menschen seien die Zukunft der Kirche. Sie stünden aber auch noch nie dagewesenen Herausforderungen gegenüber, erläutert Lee Darius Zhen Ying, Mitglied der Steuerungsgruppe. „Mit diesen Herausforderungen gehen Chancen einher und dafür brauchen wir ‚fortwährende Reformation‘“. Mit diesem Prinzip schliesst sich das Jugendprogramm einer der drei Leitlinien des LWB für seine Aktivitäten zum Reformationsjubiläum 2017 an.

„Wir wollen neues Leben und Energie in unsere Kirchen bringen“, betont Monica Villarreal aus den USA. Dabei soll aber nicht alles verändert werden, die Kirchen bräuchten keine Angst zu haben. „Wir wollen der sich wandelnden Welt mit unserer lutherischen Identität und unserem lutherischem Erbe begegnen“, fasst es die neunköpfige Steuerungsgruppe zusammen.

Internetkonferenzen und persönliche Begegnungen

Neben der inhaltlichen Ausrichtung hat die Gruppe auch die Struktur des Programms festgelegt: Schrittweise soll ein Netzwerk junger Menschen aus den LWB-Mitgliedskirchen aufgebaut werden. Dafür soll im nächsten Frühjahr eine Internetplattform starten. Auf dieser Plattform sollen sich junge Erwachsene über die heutige Bedeutung von lutherischer Identität austauschen und gemeinsam Reformationsprojekte entwickeln, die sie in ihren Heimatkirchen umsetzen wollen. Dabei spielt der internationale Austausch eine grosse Rolle: „Indem wir unsere lokalen Projekte vorstellen, wollen wir ein globales Projekt aufbauen“, so der 26-jährige Gints Graudiņš aus Lettland.

Am Reformationstag 2014 wird dann eine grosse Internetkonferenz mit allen Aktiven der Plattform stattfinden. Die Nutzung des Internets ist für die junge Generation selbstverständlich. Dennoch soll sich 2015 eine Auswahl der jungen Reformatorinnen und Reformatoren persönlich treffen: In einer weltweiten Jugendkonferenz in Wittenberg werden 175 Delegierte aus allen Mitgliedskirchen des LWB vertreten sein.

Rund um dieses Kernteam sollen weitere junge Menschen Reformprojekte für ihre Kirchen entwickeln: Zehntausend sollen es bis 2017 sein. Die ersten Ergebnisse fliessen dann in die Vollversammlung des LWB 2017 in Namibia ein. Aber auch nach 2017 soll es weitergehen, betont die Steuerungsgruppe. „Wir sind Lutheranerinnen und Lutheraner. Wir leben in immerwährender Reformation“, fasst es die 21-jährige Carolina Huth aus Argentinien zusammen.

Die Steuerungsgruppe setzt sich aus je einem Vertreter der sieben Weltregionen des LWB sowie zwei kreativen Beratern zusammen: Julia Braband (Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für Mittel- und Westeuropa), Gints Graudiņš (Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands für Mittel- und Osteuropa), Carolina Huth (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche (Argentinien) für Lateinamerika und die Karibik), Helvi Nasiwa Muremi (Evangelisch-Lutherische Kirche in Nambia (ELKIN) für Afrika), Karin Rubenson (Schwedische Kirche für die Nordischen Länder), Monica Villarreal (Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika für Nordamerika), Lee Darius Zhen Ying (Lutherische Kirche in Singapur für Asien) sowie als kreative Berater Moti Daba Fufa (Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus) und Pamela Schulz (Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien).