LWB-Rat unterstreicht Einsatz für Klimagerechtigkeit mit Fastenaktion

Teilnehmende der Ratstagung drückten ihre Solidarität mit Betroffenen des Klimawandels aus, in dem sie während der Ratstagung 2014in Medan, Indonesien freiwillig fasteten. Foto: LWB/M. Renaux

Mit einem freiwilligen Fasten hat der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) während seiner Tagung ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen des Klimawandels gesetzt und die lutherische Weltgemeinschaft aufgerufen, sich der Kampagne „Fasten für das Klima“ anzuschließen. Über 100 Teilnehmende der Ratstagung verzichteten am Freitag, den 13. Juni 2014, im Rahmen einer Fastenaktion auf ihr Mittagessen. Der LWB unterstrich mit dieser symbolischen Aktion die Notwendigkeit eines konkreten und ambitionierten internationalen Klima-Abkommens.

Die interreligiöse Kampagne „Fasten für das Klima“, in deren Rahmen die Fastenaktion stattfand, geht auf die Initiative der LWB-Delegation bei der UN Klimakonferenz 2013 in Warschau (Polen) zurück. Dort hatte der philippinische Delegierte Yeb Saño als Reaktion auf den Taifun Haiyan und die stockenden Verhandlungen zu fasten begonnen. Die Kampagne  beinhaltet ein regelmäßiges Fasten am ersten Tag des Monats. „Tausende beteiligen sich schon und die Unterstützung wächst global“, so Landesbischof July, Vizepräsident des LWB für die Region Mittel- und Westeuropa. „Wir werden den ersten Tag jedes Monats fasten – bis zum Beginn der nächsten UN Klimakonferenz in Lima im Dezember 2014.“

Leitender Bischof Dr. Alex Malasusa, Vizepräsident für die Region Afrika, fügte hinzu: „Fasten gehört als freiwillige Aktion zu unserer religiösen Tradition. Wir fasten in Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern – in und außerhalb von unseren Kirchen, die täglich dem Hunger ausgesetzt sind.“ Dabei erinnerte er daran, dass viele Menschen nicht die Wahl haben, zu fasten, sondern durch ihre Lebensverhältnisse täglich Hunger leiden müssen.

„Wir sehen es als unsere moralische Verantwortung an, mehr Aufmerksamkeit für die Frage der Klimagerechtigkeit zu schaffen“, betonte Ratsmitglied Warime Guti aus Papua-Neuguinea. Er bezog sich damit direkt auf einen Aufruf von Christiana Figueres, der Exekutivsekretärin der UN Klimarahmenkonvention, an die ReligionsführerInnen der Welt. Religionen müssten sich auch aus einer moralischen Perspektive der Herausforderung des Klimawandels stellen, so Figueres.

Die Frage des Klimawandels ist seit der Vollversammlung 2010 in Stuttgart eines der Schwerpunktthemen des LWB in seiner globalen Advocacy-Arbeit. Bischof Fabiny, Vizepräsident für die Region Mittel- und Osteuropa, rief die Mitgliedskirchen auf, sich bei ihren Regierungen verstärkt für Klimagerechtigkeit einzusetzen. „Als Bürger dieser Welt müssen wir mit ihnen [den Regierungen] über ihre Klimapolitik sprechen.“ Der LWB werde in seinem Einsatz für Klimagerechtigkeit nicht nachlassen. Der Präsident des LWB schloss die Fastenaktion mit einem Gebet und rief damit noch einmal die spirituelle Dimension des Fastens in Erinnerung.

Mehr Informationen zum Klimafasten und Möglichkeiten, mitzumachen, unter http://www.lutheranworld.org/fastfortheclimate.