LWB-Präsident Younan erhält kanadischen Preis für Friedensarbeit

Eine Lehrerin mir ihren Schülerinnen und Schülern in der evangelisch-lutherischen Dar al-Kalima-Schule in Bethlehem, West Bank. Foto: ELKJHL/Elizabeth McHan

Civis Mundi Award 2014

(LWI) – Am 22. Oktober wird Dr. Munib A. Younan, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land und Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) im kanadischen Waterloo den Civis Mundi Award 2014 erhalten. Der Preis wurde vom Lutherischen Seminar in Waterloo (WLS) ins Leben gerufen, um Menschen zu ehren, die insebsondere jungen Menschen ein Vorbild geben in ihrer Verantwortung als Nächste in der Welt und als WeltbürgerInnen.

Laut Bischof Younan von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) ist der Preis, den er für sein Engagement für den Frieden in seiner Heimat erhält, gleichermassen Anerkennung und Wertschätzung der Bemühungen sowohl der ELKJHL als auch der weltweiten lutherischen Gemeinschaft, Frieden durch Gerechtigkeit zu schaffen.

„Der Preis sagt uns ‚Werdet nicht müde. Führt eure gute Arbeit fort, einen auf Gerechtigkeit basierenden Frieden zu schaffen, Extremismus in jeder Form zu bekämpfen und die Christinnen und Christen in diesem Land weiterhin zu stärken‘“, erklärte Younan vor der Preisverleihung.

Wer für Frieden im Nahen Osten eintrete, müsse sich mit moderaten Kräften zusammentun, fügte er hinzu. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass uns die Stimmen der Extremisten übertönen. Wenn wir still und selbstgefällig zusehen, dann lassen die Gemässigten zu, dass sich Extremismus ausbreitet und im Land Fuss fasst.“

Religion, so Younan, müsse Teil der Lösung der Probleme im Nahen Osten sein. „Benutzt die Bibel, die Thora und den Koran nicht dazu, politischen Dissens in einen religiösen Konflikt zu verwandeln.“

Das WLS ist eine Bildungseinrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada. Nationalbischöfin Susan C. Johnson sagte, die Anerkennung der Arbeit Younans sei ein Zeichen der dauerhaften Partnerschaft zwischen den beiden Kirchen und ihrer Beziehung als Schwesterkirchen innerhalb der Gemeinschaft des LWB.

„Das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit ist Teil unseres Engagements sowohl in unserem Land als auch weltweit“, sagte Johnson, die auch LWB-Vizepräsidentin für die Region Nordamerika ist. Als Menschen des Glaubens und Jüngerinnen und Jünger Christi müssen Christinnen und Christen den Mächtigen gegenüber mit prophetischer Stimme die Wahrheiten aussprechen. „Dort wo wir gemeinsam mit ökumenischen oder interreligiösen Partnern die Stimme erheben können, haben wir eine stärkere Stimme“, fügte sie hinzu.

Der Rektor und Dekan des Seminars, Pfr. Dr. David Pfrimmer, erklärte, dass Younans Perspektive den Kanadierinnen und Kanadiern helfen könne, „die konstruktive Rolle zu verstehen, die Christinnen und Christen und alle Gläubigen bei der Unterstützung“ des Friedensprozesses im Heiligen Land spielen können.

Nachdem ihm der Presi überreicht wurde, wird Younan vor Lehrenden und Studierenden zweier lokaler Universitäten sowie vor der lutherischen Gemeinde und den Gästen der Veranstaltung „Aufbau von Frieden im Heiligen Land – der Beitrag von christlichen und anderen Gläubigen“ sprechen.