LWB-Kommunikationsnetzwerke: Veränderte Aufgaben in der Pandemie

Foto: LWB/S. Gallay

Beziehungen stärken, neue Kommunikatoren willkommen heißen

GENF, Schweiz (LWB) – Kommunikationsfachleute aus 18 Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und verwandten Organisationen stärkten im August während vier Online-Sitzungen ihre Beziehungen und hießen neue Kommunikatorinnen und Kommunikatoren willkommen. Diese regionalen Kommunikationstreffen dienten auch dazu, zu erfahren, wie sich die Aufgaben in der kirchlichen Kommunikation während der Corona-Pandemie verändert oder ausgeweitet haben.

Eugenio Albrecht, Koordinator des Kommunikatoren-Netzwerks in LAC, gab einen Überblick zu Lateinamerika und der Karibik und sagte, einige Kirchen in der Region hätten in der Pandemie mit wenigen Ressourcen hervorragende Ergebnisse erzielt.

Er berichtete, dass die Abonnentinnen und Abonnenten des YouTube-Kanals der Evangelischen Kirche L.B. in Brasilien (IECLB) während der Pandemie von 1.200 auf fast 11.000 angewachsen seien. Das Gleiche gelte für die Evangelische Kirche am la Plata (IERP), bei der die Zahl von 120 auf 2.300 gestiegen sei. Weiter hob er die Entwicklung von neuen Schulungsmaterialen der Salvadorianischen Lutherischen Kirche (ILS) hervor.

In Indonesien entwickle mit der Zunahme an live übertragenen Gottesdiensten ein neues Phänomen, erklärte die LWB-Regionalbeauftragte für Asien, Tetty Aritonang. „Weil es jetzt so viele Gottesdienste gibt, die live übertragen und aufgenommen werden, können Kirchenmitglieder unter verschiedenen Gottesdiensten einen Gottesdienst nach ihrem Geschmack aussuchen,“ sagte sie.  

ALCINET-Koordinator und Kommunikator der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria (LCCN), Felix Samari, berichtete erfreut über die Workshop-Möglichkeiten für regionale Koordinatoren und Koordinatorinnen und Geistliche während der Pandemie. Darüber hinaus schloss sich die LCCN mit der Herausgeberin des LCCN Reformation Tabloid, Christiana Oche, zusammen, um Lernangebote für die Kirche zu organisieren und die „Verbindung zwischen Kirche und Staat durch Kommunikation“ zu fördern. 

„Die Arbeit von ehrenamtlichen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in den Diözesen wächst und versorgt die LCCN mit Berichten. Dadurch kamen wir auf die Idee, dass dieser Prozess auf die größere Region Afrikas ausgeweitet werden könnte, wo die Kapazitäten der Kommunikatorinnen und Kommunikatoren entwickelt werden können,“ so Oche.

Eine Folge der Pandemie in der östlichen Region Mitteleuropas war die Zunahme von Gemeinden mit digitalen Gottesdiensten, erklärte Agnieszka Tarnogórska, Kommunikationsbeauftragte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. „40 der 133 Kirchgemeinden der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen haben sich für die digitale Kommunikation entschieden.“ 

Es nahmen auch die Regionalsekretärinnen und -sekretäre des LWB teil und dankten für die Arbeit der Kommunikationsfachleute und ihre Beiträge für die Kirche.

Ein wichtiger Teil der Gemeinschaft

Die Kommunikationsfachleute trafen sich zum ersten Mal online, seit das Reisen 2020 durch COVID-19 eingeschränkt wurde. Das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch untereinander standen hierbei im Mittelpunkt. Bislang veranstaltete der LWB gemeinsame Kommunikations-Workshops, Schulungen und Gemeinschaftsveranstaltungen in verschiedenen Regionen. So trafen sich zum Beispiel 2019 Kommunikationsfachleute aus Asien in Kuala Lumpur in Malaysia für einen Workshop. Im gleichen Jahr trafen sich Kommunikationsfachleute aus den drei LWB-Regionen Europas in Straßburg, Frankreich.

Ein globales Netzwerk von Kommunikatoren

Die Kommunikationsmöglichkeiten wurden durch Online-Konferenzen und -Sitzungen mit Hilfe von Online-Tools erweitert.

„In Zukunft wollen wir an diesen Treffen mit bereits bestehenden Kommunikationsnetzwerken zusammenarbeiten und ein globales Netzwerk von Kommunikatoren und Kommunikatorinnen schaffen, in denen sich Expertinnen und Experten treffen, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können,“ sagte Adrainne Gray, LWB-Referentin für Kommunikation. 

Zufrieden, dass die Kirchengemeinschaft durch Kommunikatoren und Kommunikatorinnen gestärkt wird, sagte der Leiter der Kommunikationsabteilung des LWB, Árni Daníelsson: „Ich freue mich über die gute Arbeit, die in unseren Mitgliedskirchen geleistet wurde und ermutige Sie dazu, diese Arbeit fortzuführen. Wir wollen von Ihnen lernen und Erfahrungen mit Ihnen teilen. Wir fühlen uns verbunden, wenn wir Nachrichten aus Kirchen der ganzen Welt teilen und hoffen, dass uns das als eine Gemeinschaft von Kirchen enger zusammenbringt.“

Die nächsten Treffen sind für den 21. Oktober geplant. Zwei Zeitfenster sind vorgesehen, um eine möglichst breite Beteiligung zu ermöglichen.

Von LWB/A. Gray. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller