LWB-Generalsekretärin besucht Mitgliedskirche in Afrika

LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt besucht das Kilimanjaro Christian Medical Centre. Hier im Gespräch mit dem Leitenden Bischof der ELKT, Fredrick Shoo (links), und dem Direktor des KCMC, Gileard Masenga (rechts). Alle Fotos: LWB/Albin Hillert

Bekräftigung der ganzheitlichen Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania

DODOMA, Tansania/GENF (LWI) – Die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes (LWB), Anne Burghardt, ist für einen einwöchigen Besuch der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) nach Tansania gereist.

Dieser Besuch der Generalsekretärin ist der erste einer Mitgliedskirche in der Region Afrika seit ihrem Amtsantritt im November 2021. Auf der Tagesordnung der Reise stehen Besuche verschiedener Programme und Dienste der Mitgliedskirche sowie ein Treffen mit der Bischofskonferenz der Kirche zum Ende der Woche.

Gastfreundlichkeit und ganzheitliches Zeugnis  

„Wir fühlen uns zutiefst geehrt und stolz, die Generalsekretärin des LWB empfangen zu dürfen“, sagte der Leitende Bischof der ELKT, Fredrick Shoo, der Burghardt als Gastgeber willkommen hieß. „Wir beten dafür, dass ihr Besuch und Aufenthalt hier in Tansania die Beziehungen und die Partnerschaften noch mehr stärken wird und das Verständnis der Kirchenmitglieder unserer globalen Gemeinschaft erweitert. Das ist sehr wichtig für uns.”

Auch für die LWB-Vizepräsidentin für Afrika Jeannette Ada Maina ist der Besuch eine willkommene Kontaktaufnahme mit der Region. Sie lobte das positive Beispiel der ELKT, in den vergangenen Jahren Partnerschaften mit lutherischen Kirchen auf der ganzen Welt zu pflegen.

Außerdem drückte Ada Maina ihre Freude über die Begegnung mit der Generalsekretärin aus: „Es erfüllt mich mit Glück, gemeinsam mit ihr hier sein zu dürfen, und ich blicke mit Freude auf gemeinsame Reise. Ich denke, dies ist eine gute Gelegenheit, ihr zu zeigen, wie die Kirchen in Afrika ein lebendiges Zeugnis ablegen.“

Nachdem sie bereits in den ersten Tagen ihres Besuches in Tansania verschiedene Programme der ELKT besucht hat, brachte die LWB-Generalsekretärin ihre Wertschätzung des Reichtums und der Vielfalt an Diensten der Kirche zum Ausdruck: „Ich bin wirklich sehr beeindruckt von dem, was ich bisher gesehen habe. Ich sehe Gott, den Allmächtigen, in dieser Kirche wirken. Ich sehe eine Kirche, die sich der ganzheitlichen Mission verschrieben hat, die gemeinsam dient und hart arbeitet, damit jeder ihre einzigartigen Geschenke empfangen kann.“

 

Schwester Ufoolwakwe Kimaro ist eine ehemalige Krankenschwester und Hebamme, die jetzt in der Schwesternschaft Ushirika wa Neema, dem Lutherischen Schwesternkonvent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, lebt und arbeitet. Sie erklärt, wie sie Abendmahlsoblaten herstellt.
Am 26. März sprach die LWB-Generalsekretärin während einer Live-Übertragung aus dem Studio in Moshi ein Grußwort zu den Hörerinnen und Hörern des Radio Voice of the Gospel.

„Ein Symbol für die medizinische Versorgung in Tansania“

Am Samstag besuchte die Generalsekretärin verschiedene Programme und Dienste der ELKT. Dazu zählte auch ein Besuch bei Radio Voice of the Gospel in Tansania, bei Ushirika wa Neema, dem Lutherischen Schwesternkonvent und im Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) – früher einmal das größte Einzelprojekt, das vom LWB in den frühen 1960ern unterstützt wurde.

„Das Kilimanjaro Christian Medical Centre wurde zum Symbol für die medizinische Versorgung in Tansania“, erklärte Klinikseelsorger Lyimo vom KCMC im Rahmen des Besuchs der Generalsekretärin und erinnert sich an ein Gebet des bereits verstorbenen Bischofs Stefano Moshi zur Gründung des KCMC vor einigen Jahrzehnten.

Heute versorgt die Einrichtung, die von Beginn an eng mit dem LWB verbunden war, täglich 800-1.000 ambulante Patienten, erklärte der Direktor des KCMC, Gileard Masenga.

 

Die LWB-Generalsekretärin (rechts) hört der pädiatrischen Onkologin Esther Majaliwa am Kilimanjaro Christian Medical Centre zu. Burghardt besuchte die onkologische Station des KCMC auf der junge Patientinnen und Patienten behandelt werden, die mit der Doppelbelastung von Krebserkrankung und Unterernährung zu kämpfen haben.

Das Krankenhaus entwickelt sich noch immer weiter, und am 26. März enthüllten Shoo und Burghardt gemeinsam den Grundstein für ein Hostel für Krebspatienten des Krankenhauses mit 60 Zimmern.

 

Der Leitende Bischof der ELKT Fredrick Shoo (links) und LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt (rechts) enthüllen den Grundstein auf einer Baustelle für ein Hostel für Krebspatienten des Kilimanjaro Christian Medical Centre der ELKT.

„Bei einer langwierigen Krebsbehandlung verspüren viele Krebspatienten des KCMC das Bedürfnis nach einer normalen Unterkunft. Insbesondere für Kinder und die sie begleitenden Familienmitglieder ist eine solche Unterkunft notwendig, damit ihre Behandlung abgeschlossen werden kann, auch wenn diese Behandlung selbst kostenfrei ist”, erklärt Masenga.

„Bereits im Jahr 1961 hat der LWB das KCMC in großem Umfang unterstützt. Heute wird diese Geschichte und diese lange und großartige Partnerschaft und Zusammenarbeit der globalen Gemeinschaft des LWB fortgesetzt”, erkennt Shoo an.

„In der Gemeinschaft sind wir eins“

Am Sonntag nahm Pfarrerin Burghardt an einem gemeinsamen Gottesdienst mit mehreren hundert Gemeindemitgliedern in der Lutherischen Kathedrale von Moshi in der nördlichen Diözese der ELKT, der Heimatdiözese von Shoo, teil.

 

Die LWB-Generalsekretärin (links) wird am 27. März im Sonntagsgottesdienst in der Lutherischen Kathedrale von Moshi vom Leitenden Bischof der ELKT (rechts) willkommen geheißen.

Burghardt war eingeladen, vor den vielen Gläubigen, die sich in der Kathedrale versammelt hatten, zu predigen, und sprach in ihrer Predigt über den Stellenwert, den die gelebte Vision von der Einheit in Vielfalt im Christentum einnimmt. „Die Dreieinigkeit unseres Gottes weist uns den Weg, wie wir gleichzeitig in Einigkeit und Verschiedenartigkeit leben können. Gott ist eine lebensspendende Gemeinschaft von drei in eins, von Einheit in Vielfalt: Vater, Sohn und Heiliger Geist“, gab Burghardt den Menschen mit auf den Weg.

 

Die Lutherische Kathedrale von Moshi ist während des Sonntagsgottesdienstes am 27. März bis zum letzten Platz gefüllt.

Sie fügte hinzu: „Wir leben alle in Gemeinschaft, nicht nur mit Gott, sondern miteinander durch das Abendmahl. Trotz aller Unterschiede zwischen uns sind wir durch Jesus Christus in einem Leib vereint.“

Der Gottesdienst bot außerdem die Gelegenheit, eine von der ELKT in Kiswahili übersetzte Version von der Publikation „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ offiziell vorzustellen.

Von Albin Hillert. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller