LWB fordert UN-Sicherheitsrat zur Durchsetzung eines globalen Waffenstillstands auf

Die Ruinen eines Gebäudes im vom Krieg zerstörten Mossul, Irak. Foto: Paul Jeffrey/ACT

Mehr Engagement bei Beendigung bewaffneter Konflikte und Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gefordert

GENF (LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, hat in einem Schreiben den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nachdrücklich dazu aufgefordert, sich stärker für eine weltweite Waffenruhe einzusetzen und entschlossene Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie in den am stärksten betroffenen Ländern zu ergreifen.

In einem Brief an die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates hat Junge ausgeführt, dass sich der LWB als führende humanitäre Hilfsorganisation, die eng mit dem UNHCR zusammenarbeite, „der Tatsache schmerzhaft bewusst ist, dass die anhaltenden bewaffneten Konflikte und Feindseligkeiten in unterschiedlichen Teilen der Welt zu Folge haben, dass Maßnahmen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Virus kaum durchführbar sind.“ 

Der lutherische Kirchenleitende sagte, die am 1. Juli verabschiedete Resolution des Sicherheitsrates habe ihm Hoffnung gegeben. Sie verlangt „in allen Situationen auf seiner Tagesordnung eine allgemeine und sofortige Einstellung der Feindseligkeiten“, um Ländern humanitäre Hilfe leisten zu können, die unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie leiden.

Nachdrückliche Forderung der Kirchen

Dieser neue Aufruf des LWB ist im Kontext des nachdrücklichen Appells von Kirchen und Glaubensgruppen zur Durchsetzung einer globalen Waffenruhe zu sehen, die am 23. März zuerst von UN-Generalsekretär António Guterres gefordert wurde. Sowohl Papst Franziskus als auch der anglikanische Erzbischof Justin Welby haben in den vergangenen Tagen ähnliche Forderungen nach einer sofortigen Beendigung von Kampfhandlungen gestellt, damit in besonders gefährdeten Gemeinschaften humanitäre Hilfe geleistet werden kann.

In seinem Brief erwähnt Junge, dass der LWB am 11. Mai gemeinsam mit seinem Partner Islamic Relief Worldwide eine Erklärung veröffentlicht und damit Guterres Aufruf zu einer globalen Waffenruhe unterstützt habe. „Als eine aus dem Glauben handelnde Organisation, die mit ihrer Arbeit Leben rettet und Gemeinschaften zu einem selbstbestimmten Leben verhilft“, so schreibt Junge, „sind wir davon überzeugt, dass Krieg und Gewalt keine Konflikte lösen, sondern sie verschärfen.“

Junge hat den Brief im Namen der 148 Mitgliedskirchen des LWB verfasst, die mehr als 75,5 Millionen Christen und Christinnen in 99 Ländern vertreten, und erklärt, dass der „LWB sehr besorgt über die weitere Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Folgen für die Menschen auf der ganzen Welt ist.“ Bewaffnete Konflikte, so Junge, beeinträchtigten die Möglichkeiten lokaler, nationaler und internationaler Organisationen in erheblicher Wiese, wenn es um den Schutz von Flüchtlingen, Vertriebenen, Frauen, Kindern, älteren Menschen und anderen stark gefährdeten Gruppen vor der weiteren Ausbreitung des Virus gehe.

In dem Brief werden die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates – China, Frankreich, Russland, das Vereinigte Königreich K und die USA – nachdrücklich aufgefordert, sich stärker und in federführender Funktion für die Umsetzung der Resolution 2532 (2020) und die allgemeine und sofortige Einstellung der Feindseligkeiten einzusetzen, damit eine robuste Antwort auf Covid-19 erfolgen kann. 

Der LWB, so schreibt Junge abschließend, „ist jederzeit bereit, Sie zu unterstützen. Wir selbst setzen unsere Initiativen fort, den Mitgliedern unserer Gemeinschaft zu helfen, die am stärksten von Konflikten und der Covid-19-Pandemie betroffen sind, sie zu schützen und solidarisch an ihrer Seite zu stehen.“