LWB durch Massnahme der Mitgliedskirche zur Überprüfung von Investitionen in fossile Brennstoffe bestärkt

ELKA-Vorsitzende Bischöfin Elizabeth A. Eaton spricht zur gesamtkirchlichen Versammlung in New Orleans. Foto: ELCA

Generalsekretär Junge bei der gesamtkirchlichen Versammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Amerikas

(LWI) – Die wichtigsten Massnahmen des neuen Vorstandes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) beinhalten unter anderem eine Antwort auf den Aufruf des Lutherischen Weltbundes (LWB) an seine Mitgliedskirchen, nicht in fossile Brennstoffe zu investieren, für Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land einzutreten und MigrantInnenkinder und ihre Familien zu unterstützen.

Anlässlich ihres Treffens, das vom 8. bis zum 13. August 2016 in New Orleans stattfand, sprach sich die gesamtkirchliche Versammlung der ELKA dafür aus, ihre Richtlinien und Verfahren zur Soziallehre sowie zur Unternehmensverantwortung „mit dem Ziel zu überarbeiten, nicht in fossile Energieunternehmen zu investieren und die laut Carbon Tracker grössten von ihnen von ihrer Investitionsliste zu streichen, sowie in solche Unternehmen zu investieren, die positive Schritte in Richtung nachhaltige Umwelt tun.“

Zudem forderten die stimmberechtigten Mitglieder Portico, die kirchliche Vermittlungsagentur für Altersvorsorgeleistungen, auf, „die Machbarkeit eines Angebots für einen Rentenfonds, der auf fossile Brennstoffe verzichtet, für Teilnehmer an einem Pensionsplan zu prüfen.“

„… mit dem Ziel, nicht in fossile Energieunternehmen zu investieren und die laut Carbon Tracker grössten von ihnen von ihrer Investitionsliste zu streichen, sowie in solche Unternehmen zu investieren, die positive Schritte in Richtung nachhaltige Umwelt tun.“ Gesamtkirchliche Versammlung der ELKA

In seiner Rede zu den Teilnehmern der Versammlung vor der Abstimmung erläuterte Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge die Entscheidung des LWB bei der Ratstagung im Juni 2015, nicht in Unternehmen zu investieren, deren Tätigkeit auf der Herstellung oder Verwendung fossiler Brennstoffe basiert; eine Entscheidung, die Teil seines Beitrags zur Klimagerechtigkeit ist. Junge sagte, „die Dringlichkeit“, mit der die ELKA den Aufruf des LWB aufgegriffen habe, habe ihn „sehr bestärkt“.

Verantwortung für Generationengerechtigkeit

„Wir betrachten den Klimawandel nicht als ein abstraktes Thema oder eine Idee, sondern als ein Problem, das unsere Schwestern und Brüder betrifft, mit denen wir durch gemeinschaftliche Beziehungen verbunden sind,“ bemerkte Junge und nannte in diesem Zusammenhang Länder wie Brasilien, Honduras, Indien, Myanmar und Namibia, die häufig mit den Auswirkungen von Überschwemmungen und Dürre zu kämpfen haben. „Der LWB weiss darum. Der LWB empfindet Betroffenheit aufgrund des Klimawandels, weil er vor allem das Leben jener beeinträchtigt, die zu den Schwächsten zählen“, so Junge.

Der Generalsekretär betonte, dass die Bewältigung des Klimawandels auch bedeutet, Verantwortung für Generationengerechtigkeit zu übernehmen. Dieser Fokus wurde für den LWB durch die Teilnahme der LWB-Jugenddelegation an den UN-Klimakonferenzen, unter anderem auch an der UN-Klimakonferenz COP 21 im Dezember 2015 in Paris, umso deutlicher, fügte er hinzu.

„Wir werden unseren Kindern und Jugendlichen in Zukunft nicht vermitteln können, wie sehr wir sie lieben und uns um sie sorgen, wenn wir nicht in der Lage sind, ihnen gleichzeitig zu zeigen, wie sehr wir uns um die Schöpfung sorgen, und diese Sorge mit ihnen zu teilen“, sagte Junge unter dem Applaus der Teilnehmer. Er erwähnte, dass das LWB-Gemeinschaftsbüro bereits an der Forderung des Rates arbeite, den LWB bis zum Jahr 2050 zu einer kohlenstoffneutralen Gemeinschaft zu machen.

Dankbarkeit für die Unterstützung der Arbeit des LWB durch die ELKA

Das höchste gesetzgebende Organ der ELKA stimmte auch für eine Strategie, minderjährige MigrantInnen und deren Familien zu unterstützen und zu begleiten, sowie dafür, die grundlegenden Ursachen der Migration aus dem nördlichen Dreieck Zentralamerikas und aus Mexiko zu bekämpfen. Junge brachte seine Anerkennung für diese Erwägungen zum Ausdruck und dankte der ELKA für ihre Unterstützung der humanitären Arbeit des LWB mit mehr als 2,3 Millionen Flüchtlingen in aller Welt.

Die Versammlung nahm das ökumenische Dokument „Erklärung auf dem Weg“ an, das den Weg zu einer grösseren Einheit zwischen Katholiken und Lutheranern absteckt. Kern des Dokuments sind 32 „Einverständniserklärungen“, die deutlich machen, in welchen Punkten Lutheraner und Katholiken keine kirchentrennenden Unterschiede haben, sowie wo weiterhin Unterschiede bestehen. Der LWB-Generalsekretär sagte, dieses Dokument könne ein hilfreicher Schritt auf dem Weg zu einer globalen Einigung zwischen Lutheranern und Katholiken in Hinblick auf Kirche, kirchlichen Dienst und Abendmahl sein.

Des Weiteren befürwortete das Kirchengremium Vorschläge zur Unterstützung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land sowie anderer Christen durch eine Stärkung von deren Präsenz im Heiligen Land.

Die gesamtkirchliche Versammlung der ELKA fand unter dem Motto „Frei und erneuert in Christus: 500 Jahre Gottes Gnade in Aktion“ statt.

 

Mit Beiträgen aus den ELKA-Pressemitteilungen.