Kirchenrat von Simbabwe fordert Ende der Gewalt

Pfr. Dr. Kenneth Mtata ist Generalsekretär des Kirchenrates von Simbabwe. Foto: LWB/S. Gallay

Krise des Landes durch Dialog und Suche nach Konsens lösen

Harare, Simbabwe/Genf (LWI) – Der Kirchenrat von Simbabwe (ZCC) hat zu einem Ende der Gewalt aufgerufen, die am 14. Januar nach Protesten gegen den starken Anstieg von Benzinpreisen in der Hauptstadt Harare und der Stadt Bulawayo im Südwesten des Landes ausgebrochen war.

In einer offiziellen Erklärung mahnt der Generalsekretär des Kirchenrates, Pfr. Dr. Kenneth Mtata, darüber hinaus „all jene im Sicherheitssektor, nicht mehr auf Zivilistinnen und Zivilisten zu schießen“.

Die Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Land, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe (ELKS), ist auch im ZCC vertreten.

Lokalen Medienberichten zufolge sind bereits mehrere Menschen gestorben und hunderte festgenommen worden, wobei einige der Verletzungen und Todesfälle auf Schussverletzungen zurückzuführen seien.

Der ZCC weist darauf hin, dass viele Menschen in Simbabwe nur schwer über die Runden kommen, da die starken Preiserhöhungen nicht nur Kraftstoff betreffen, sondern auch Güter und Dienstleistungen der Grundversorgung wie Gesundheit, Bildung und Nahrungsmittel.

Friedliche Proteste seien in der Verfassung des Landes verankert, heißt es in der Erklärung, aber die Kirche „lehnt jede Anwendung von Gewalt und Einschüchterungstaktiken gegen jene Bürgerinnen und Bürger strikt ab, die ihre demokratischen Rechte ausüben“.

Die Erklärung endet mit Beileidsbekundungen für all jene, die einen geliebten Menschen durch die Gewalt verloren haben, und der Mahnung, dass die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes nicht von der politischen Führung des Landes oder einer politischen Partei allein gelöst werden könnten.

Die Kirche werde daher, so die Erklärung, „die bereits laufende Mobilisierung aller simbabwischen Bürgerinnen und Bürger überall im Land vorantreiben, sich in den anstehenden Nationalen Einigungsprozess einzubringen, um Dialog zu fördern und langfristige Lösungen für die dringenden Probleme des Landes zu finden“.

Im ZCC sind 26 Kirchen als Vollmitglieder zusammengeschlossen, darunter die ELKS. Darüber hinaus gehören dem ZCC zehn weitere kirchliche Organisationen – darunter die römisch-katholische Kirche – als assoziierte Mitglieder an und drei Kirchen haben Beobachterstatus. Die ELKS hat mehr als 292.880 Mitglieder und ist dem LWB 1963 beigetreten.