Kirchen tauschen sich über Best Practices im Kampf gegen Ungerechtigkeit aus

Teilnehmer diskutieren bei ihrem Workshop im nicaraguanischen Managua diakonische Strategien. Foto: Grosvyn Ariel Rodriguez

Workshop für Diakonie-Mitarbeitende in lateinamerikanischen Kirchen

MANAGUA, Nicaragua, 2. September 2016 (LWI) - Während einer dreitägigen Zusammenkunft von Leitungspersonal lutherischer Kirchen sowie von Diakonie-Mitarbeitenden aus Lateinamerika und der Karibik (LAK) wurde der Bedarf eines fortlaufenden Austauschs von Strategien und Best Practices deutlich. Dieser Austausch soll den Kirchen helfen, organisatorische Effizienz zur Unterstützung ihrer Arbeit zu entwickeln.

Zu dieser Einschätzung gelangte Gustavo Driau, regionaler Referent aus Nicaragua, der einen Diakonie- und Personalmanagement-Workshop mit Vertretern von Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) aus Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua organisierte.

„Zentralamerikanische Kirchen zeichnen sich seit Jahrzehnten durch engagierte, umfassende und kontinuierliche diakonische Arbeit aus.“ Sie begleiten schutzbedürftige Menschen in ihrem Kampf gegen Ungerechtigkeit, Erniedrigung und Elend aufgrund von institutionalisierter Armut und Unterdrückung.

Die Kirchen sind sich bewusst, dass sie dafür sorgen müssen, ihre Leitenden und Diakonie-Mitarbeitenden so zu qualifizieren, dass ihre Arbeit effizient ist, wenn sie Menschen, die Ausbeutung erleben sowie deren Umfeld unterstützen. Als Beispiel führte Driau insbesondere Frauen an, die Opfer patriarchalischer Gewalt geworden sind.

Die Nicaraguanische Lutherische Kirche „Glaube und Hoffnung“ war Gastgeberin des Workshops, der vom 16. bis 18. August in Managua stattfand. Die 25 Diakonie-Mitarbeitenden, die an dem Workshop teilnahmen, tauschten sich über Best Practices und Herausforderungen im Zusammenhang mit der kirchlichen Sozialarbeit in ihren jeweiligen Ländern aus. Driau organisierte Schulungseinheiten zur Stärkung und Unterstützung der laufenden Arbeit, wobei ein Schwerpunkt auf der Führungsfunktion und der Systematisierung von Planungs- , Überwachungs- und Beurteilungsprozessen lag.

„Die Diakonie richtet sich nicht nur an die Kirchenmitglieder, sondern auch an andere Bedürftige innerhalb von Gemeinden“, so Driau. „Während des Workshops zeigte jede Kirche die Gaben ihrer diakonischen Arbeit auf. Wir sind stolz, zu berichten, dass jede der Kirchen beeindruckende Sozialarbeit leistet, die, auch wenn es Schwierigkeiten gibt, am Ende zu positiven Ergebnissen führt.“

Nahrungsmittel für Kinder, Unterstützung für Menschen mit HIV

Katia Cortez, Vertreterin der nicaraguanischen Kirche, merkte an, dass der Erfahrungsaustausch der Mitarbeitenden der Kirchen untereinander ein wesentlicher Punkt in den Workshops war. „Die diakonische Arbeit muss im Wort Gottes verwurzelt bleiben“, sagte sie. Im Folgenden erläuterte sie, wie sehr die Unterstützung ihrer Kirche für Familien und Gemeinschaften, die von HIV betroffen sind, die Annahme aller Menschen durch Jesus Christus deutlich macht.

Gloria Rodriquez, Vertreterin der Christlich-Lutherischen Kirche Honduras', sagte, dass es, obwohl „schwierig und jede Menge harte Arbeit“, doch lohnenswert sei, ein Programm zur Ernährung von Kindern und zum Betrieb von Kindergärten in zwei verschiedenen Gemeinden zu etablieren und solche Projekte weiterzuführen.

Jose Pilar Alvarez von der Lutherischen Kirche Guatemalas berichtete von seiner Arbeit mit indigenen Gemeinschaften, während Jensy Ana Rivera von der Lutherischen Costa-ricanischen Kirche über die liebevolle Führung von Sozialhilfezentren sprach.

Die Workshops sind Teil des LWB-Programms zur Entwicklung personeller und institutioneller Kapazitäten (EPIK). In LAK sind die Schulungseinheiten in das regionale Nachhaltigkeitsprogramm integriert, das zum Ziel hat, Strategien und Verfahren zu entwickeln, um die Kontinuität und Effizienz der verschiedenen Dienste, die von Kirchen geleistet werden, sicherzustellen, erläuterte Abebe Yohannes Saketa, LWB-Programmkoordinator der Abteilung für Mission und Entwicklung.

„Die Workshops sind praktisch, denn die TeilnehmerInnen können sich über ihre Best Practices und die Herausforderungen im Bereich Personalmanagement austauschen. Der Austausch hilft zudem dabei, zu erkennen, welche Fähigkeiten und weitere Schulungen erforderlich sind, um die Dienste, die die Kirchen in den Gemeinden leisten, zu verbessern“, ergänzte er.

Laut Saketa haben von 2013 bis 2015 fast 120 Diakonie-Mitarbeitende in Bolivien, Guyana, Honduras und Peru an EPIK-Workshops teilgenommen. Im weiteren Verlauf diesen Jahres finden ähnliche Workshops auch in Asien und Afrika statt.

(Der vorliegende Bericht ist ein Beitrag des LAK-Jugendvertreters Grosvyn Ariel Rodriguez.)

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