Kinder müssen geschützt werden

Der LWB-Weltdienst bietet Flüchtlingskindern Bildung, um ihre Fähigkeiten und Hoffnungen für die Zukunft aufzubauen. Bhutanische Flüchtlingskinder stellen am Weltflüchtlingstag 2018 wissenschaftliche Arbeiten aus. Foto: LWB Nepal.

Dankbarkeit für Mitgefühl und Solidarität der Mitgliedskirchen

Genf (LWI) – "Flüchtlinge verlassen ihre Heimat nicht, weil sie wollen. Sie gehen, weil sonst ihr Leben in Gefahr ist", sagt Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), am Weltflüchtlingstag.

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 21. Juni sprach er mit der Lutherischen Weltinformation (LWI): "Noch nie gab es mehr Flüchtlinge als heute. Gleichzeitig gibt es mehr Reichtum in der Welt als je zuvor. Es sollten genügend Ressourcen vorhanden sein, um auf die Not zu reagieren. Was wir brauchen, sind Führung und politischer Wille, das Problem anzugehen."

"Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, möchte ich zitieren, was der LWB-Rat 2016 prophetisch gesagt hat: Flüchtlinge können viele Dinge verlieren, wenn sie fliehen, aber niemals ihre Menschenrechte".

Der LWB gehört zu den zehn größten Durchführungspartnern des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Im Jahr 2017 unterstützte der LWB-Weltdienst, der humanitäre und entwicklungspolitische Arm des LWB, mehr als 3 Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene in 27 Ländern.

Junge dankte den LWB-Mitgliedskirchen für ihre engagierte Unterstützung von Flüchtlingen und Vertriebenen und ermutigte sie, diese Arbeit fortzusetzen. "LWB-Mitgliedskirchen auf der ganzen Welt setzen sich für Flüchtlinge ein, begegnen ihnen, schützen sie und setzen sich für eine nationale Gesetzgebung ein, die den internationalen Verpflichtungen entspricht. Wir sind dankbar dafür und für die Unterstützung, die wir weiterhin erhalten, um Mitgefühl und Solidarität in einer Welt zu zeigen, die so oft in Gleichgültigkeit versinkt", so Junge.   

Kinder brauchen besonderen Schutz

"Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge auf der Welt sind heute Kinder. Sie brauchen besonderen Schutz", unterstreicht Maria Immonen, Leiterin des LWB-Weltdienstes. "Bei der Arbeit mit Flüchtlingen schenkt der Weltdienst den Familien und ihrem Wohlergehen besondere Aufmerksamkeit. Kinder sind besonders verletzlich und dürfen unter keinen Umständen einer Behandlung unterzogen werden, die sie und ihre Eltern weiter traumatisiert."

Der LWB-Weltdienst bietet eine breite Palette von Dienstleistungen zur Unterstützung von Kindern an, darunter Schutz, kinderfreundliche Räume, psychosoziale Unterstützung und vor allem Bildung, um die Fähigkeiten und die Hoffnung jedes Kindes für die Zukunft zu stärken.

Der LWB-Weltdienst ist in den Regionen aktiv, in denen 85 Prozent der Flüchtlinge und Vertriebenen leben. Sie alle leben in Gemeinschaften und Regionen der sogenannten Entwicklungsländer.

"Alle Flüchtlinge haben ein enormes Potenzial, das sie dort, wo sie Zuflucht gefunden haben, nutzen wollen, zum Wohle der Gesellschaften und Gemeinschaften, die sie aufgenommen und ihnen einen Neuanfang angeboten haben", betonte Immonen.