Junge Ratsmitglieder benennen Schwerpunktthemen für den LWB

Kleingruppe während der Tagung junger Ratsmitglieder. Foto: LWB/S. Gallay

Sitzung im Vorfeld der Ratstagung unterstreicht aktive Beteiligung und Teilhabe junger Menschen

GENF, Schweiz (LWI) – Wie treu bleibt der Lutherischer Weltbund (LWB) seiner Verpflichtung zu aktiven Leitungsfunktionen von Jugendlichen auf globaler und regionaler Ebene? Das war eine Schlüsselfrage auf der Sitzung junger Ratsmitglieder im Vorfeld der Ratstagung in Genf am 8. Juni.

Bei einem Treffen vor der jährlichen Tagung des LWB-Leitungsgremiums sprachen zehn Delegierte der LWB-Mitgliedskirchen über internationale, von Jugendlichen geleitete Initiativen, die von der LWB-Programmreferentin für Jugend, Savanna Sullivan, vorgestellt wurden. Dazu gehörten das Ausrufen von 2022 als Jahr des Friedens, Initiativen für Klimaschutz und die Wiederbelebung des Globalen Netzwerks junger Reformatorinnen und Reformatoren (GYRN). Die Ratsmitglieder tauschten sich zudem über Neuerungen aus ihren Regionen aus. Sie bekräftigten die laufende Arbeit, mit der engere Verbindungen zwischen der von Jugendlichen geleisteten Arbeit in der gesamten Gemeinschaft und anderen strukturellen Führungspersonen geschaffen werden.

Aktive Beteiligung und Einbeziehung

Obwohl die Verpflichtung des LWB zur aktiven Beteiligung von jungen Menschen bekräftigt wurde, hieß es, die 20 Prozent Quote zu erreichen, stelle eine ziemliche Herausforderung auf regionaler Ebene und an der Basis dar, und dass Themen, die Jugendliche betreffen, nicht ernst genommen würden. „Selbst wenn es eine Jugendbeteiligung gibt, haben junge Menschen nicht das Gefühl, dass sie sich offen ausdrücken können,“ bemerkte Sally Azar von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land.

Besprochen wurden auch die weltweiten LWB-Programme für junge Führungskräfte und die Hilfe zur Selbsthilfe, einschließlich einer finanziellen Förderung, mit der die Jugendlichen als Führungskräfte in Friedensstiftungs- und Klimaprojekten unterstützt werden. Die Teilnehmenden betonten, die Kirchen müssten die Eignung junger Menschen sowohl als Lehrende als auch als Lernende anerkennen und der LWB müsse Räume schaffen, in denen sie einander auch über die U30-Kategorie hinaus kontinuierlich als Mentorinnen und Mentoren zur Seite stehen könnten.

Es war das erste Mal seit 2019, dass sich die Mitglieder des Jugendrats infolge der Einschränkung durch die COVID-19-Pandemie persönlich trafen. Über die Auswirkungen der Pandemie wurde ebenfalls gesprochen. Dabei ging es unter anderem um den Umgang mit Aspekten der psychischen Gesundheit und um Fragen rund um Geschlechtervielfalt. Samuel Alejandro Garcia Vidrio von der Mexikanischen Lutherischen Kirche sprach von der Notwendigkeit eines „generationenübergreifenden Dialogs, bei dem das Aufbauen von Mitgefühl im Mittelpunkt steht, das zur Inklusion führt.”

Die Delegierten besprachen auch die Vorbereitungen für die Dreizehnte Vollversammlung im Jahr 2023 und das Stewards-Programm, das gegen Ende Juni bekannt gegeben wird. Sie bestätigten außerdem das öffentliche Bewerbungsverfahren zur Teilnahme an den LWB-Jugendprogrammen und sagten, dadurch werde ein größeres Bewusstsein für die vorhandenen Möglichkeiten in der Gemeinschaft geschaffen.

Sullivan dankte den Delegierten für ihre Beiträge und ihre kontinuierliche Unterstützung der Jugendprogrammarbeit. „Gleichbehandlung und Gerechtigkeit sind unsere Berufung im Evangelium, und sie gehen einher mit der Gewährleistung einer aktiven Beteiligung Jugendlicher im LWB,“ merkte sie an.

Die Jugend wird die im Vorfeld erfolgten Besprechungen zur eigentlichen Ratstagung mitbringen.

Der LWB-Rat ist das höchste Entscheidungsgremium des LWB zwischen den Vollversammlungen. Er besteht aus dem Präsidenten, dem Vorsitzenden des Finanzausschusses und 48 Mitgliedern aus LWB-Mitgliedskirchen in sieben Regionen. Das derzeitige Leitungsgremium wurde auf der Zwölften Vollversammlung im Mai 2017 in Windhoek, Namibia, gewählt. Die diesjährige Ratstagung findet vom 9. bis 14. Juni im Ökumenischen Zentrum in Genf statt.

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller