Innovative Lernangebote fördern Kapazitätsaufbau von Kirchen

Am Sustainability Institute - Latin America and the Caribbean (InS) können Interessierte gratis Online-Kurse belegen. Foto: Julia M Cameron

Das Regional Sustainability Institute entwickelt Online-Kurse

SAO LEOPOLDO, Brasilien/GENF (LWI) – Kirchen in der Region Lateinamerika und Karibik (LAK) und darüber hinaus haben neuerdings Zugang zu einer Reihe kostenloser Online-Kurse auf Portugiesisch, Spanisch und Englisch, die Kompetenzen für eine stärkere Präsenz und einen wirkungsvolleren Dienst in der Gesellschaft vermitteln. Der Lehrplan wird von der lutherischen Gemeinschaft in der Region koordiniert.

Das vom Sustainability Institute - Latin America and the Caribbean (InS) im brasilianischen São Leopoldo angebotene Curriculum sei, so die Theologin und Direktorin des Schulungsprogramms, Scheila Dillenburg, besonders während der globalen Coronavirus-Pandemie ein wichtiges Werkzeug für Führungspersonal und Gemeinschaften.  Der Lutherische Weltbund (LWB) und seine Mitgliedskirchen in LAK haben das Institut gemeinsam im Jahre 2013 mit dem Ziel gegründet, der Nachfrage der Kirchen nach kapazitätsbildenden Schulungsangeboten für ihre unterschiedlichen Dienste nachzukommen.

Die kostenlosen Online-Kurse befassen sich mit Themen wie Management und Führungsqualitäten, Diakonie und Genderfragen im Gemeinschaftsleben und in der Liturgie. Der Koordinator des Instituts, Prof. Dr. Valério Schaper, führt aus, dass das Curriculum verschiedene Prozesse für die Stärkung der Kirche als Institution und für die Suche nach Nachhaltigkeit innerhalb der Kirche und der ihr nahestehenden Organisationen beinhalte. „Uns geht es darum, einen Beitrag zur Bildung und Entwicklung von Menschen, Gemeinden, Gemeinschaften und Kirchen durch Reflexion, Praxis und die innovative Mobilisierung der unterschiedlichen Potenziale und Ressourcen in der Region zu leisten“, erklärte er.

Dillenburg sagte, dass die vom InS jedes Jahr seit 2014 angebotenen Online-Kurse „eine differenzierte und gemeinschaftliche Lernmethode fördern, wobei die Menschen gegenseitig von ihren jeweiligen Erfahrungen lernen.“ Zwar ist das Institut durch eine Initiative der lutherischen Gemeinschaft entstanden, aber auch andere Kirchen haben Zugang zu den verfügbaren Kursen, „was die ökumenische Dimension stärkt und den Austausch von Erfahrungen bereichert“, stellte sie fest. „Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass wir Online-Werkzeuge einsetzen müssen, um Tagungen und Schulungen durchzuführen und Führungspersonal in unseren Kirchen für ihre Aufgaben zu qualifizieren.“

Das Programm kann auf der InS-Website abgerufen werden, die Kurse dauern jeweils etwa zehn Stunden. Dieses Training steht kontinuierlich zur Verfügung, so dass angemeldete Studierende das schriftliche Material jederzeit einsehen und die Lehrvideos nach Bedarf ansehen und den Kurs entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten abschließen können. Zwar gibt es keine direkte Tutorfunktion, aber ein technisches Team steht auf Anfrage bereit, um bei Problemen mit dem Zugang zur Plattform oder bei Fragen und Vorschlägen behilflich zu sein. 

Jedes Jahr melden sich ca. 500 Interessenten für die InS-Online-Kurse an, dazu gehören Pfarrer und Pfarrerinnen, in der Diakonie tätige Personen, Gemeinschaftsdienstleister sowie Theologielehrende.