Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit bei Aufbau nach COVID-19 notwendig

Foto: Sean Hawkey

LWB-Delegation bei Tagung der UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) wird mit einer Delegation an der 65. Sitzung der Kommission der Vereinten Nationen (UN) für die Rechtsstellung der Frau teilnehmen, die vom 15. bis 26. März 2021 weitgehend online stattfinden wird. Die LWB-Delegation besteht aus mehr als 70 ordinierten und nicht-ordinierten Frauen und Männern aus allen Weltregionen. Sie werden all jenen, die sich weltweit für eine Gleichstellung der Geschlechter und ein Ende von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen, eine Stimme geben.

Die diesjährige Sitzung der UN-Kommission, an der Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen – darunter auch verschiedene Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln – teilnehmen werden, wird sich schwerpunktmäßig mit der vollumfänglichen und wirkungsvollen Teilhabe von Frauen und ihrer Einbindung in Entscheidungsprozesse im öffentlichen Leben beschäftigen. Die Delegierten des LWB werden in Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Büro für die Weltgemeinschaft in New York bei den Regierungsdelegationen Fürsprache halten und gemeinsam mit ökumenischen und interreligiösen Partnern an verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen.

Die LWB-Referentin für Gendergerechtigkeit, Sikhonzile Ndlovu, erklärt, dass die Delegierten des LWB drei Schwerpunkte setzen werden: Frauen in Führungspositionen, das Ende von geschlechtsspezifischer Gewalt und den Umgang mit der COVID-19-Pandemie. Sie sagt: „Die Lockdowns und anderen Einschränkungen und Schutzmaßnahmen haben zu einem besorgniserregenden Anstieg von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt geführt, die inzwischen häufig als Schattenpandemie bezeichnet werden.“

Vielerorts, so sagt sie weiter, hätte die weltweite Pandemie „hart erkämpfte Rechte von Frauen und Mädchen dramatisch untergraben und sie weiter in die Armut und wirtschaftliche Unsicherheit gedrängt“. Religiöse Führungspersonen und Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln, betont Ndlovu, würden eine zentrale Rolle dabei spielen, „diese Ungerechtigkeit zu überwinden und einen geschlechtergerechten Umgang mit der Pandemie und einen geschlechtergerechten Aufbau nach der Pandemie in den kommenden Monaten und Jahren sicherzustellen“.

Zu den Highlights der diesjährigen Tagung der UN-Kommission zählen zwei Parallelveranstaltungen: eine zum Thema „Women of Power: leading together for a better future“ (Frauen an der Macht: gemeinsam Führungsverantwortung ausüben für eine bessere Zukunft), die der LWB zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika organisiert, und eine zum Thema „Faith Forward: women brokering peace in conflict and crisis“ (Im Glauben voran: Frauen als Friedensvermittlerinnen in Konfliktgebieten und Krisensituationen), die der LWB im Zusammenwirken mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen und Religions for Peace organisiert.

An einer weiteren Nebenveranstaltung, die der LWB und andere Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln, gemeinsam mit verschiedenen Regierungsdelegationen organisieren, wird Musimbi Kanyoro teilnehmen, die vor Kurzem in den Ruhestand getretene Präsidentin und CEO des Global Fund for Women und ehemalige Leiterin des LWB-Frauenreferats. Titel und Thema dieser Veranstaltung wird sein: „In search of a Round Table: Gender, Religion, and Decision-making in Public Life“ (Auf der Suche nach einem runden Tisch: Gender, Religion und Entscheidungsprozesse im öffentlichen Leben).

Von LWB/P. Hitchen. Deutsche Übersetzung: Andrea Hellfritz, Redaktion: LWB/A. Weyermüller