Finanzkrise im Auguste Viktoria-Krankenhaus abgewendet

Auguste Viktoria-Krankenhaus. Foto: LWB/M. Brown

Palästinensische Autonomiebehörde leistet Teil fälliger Zahlungen

(LWI) – Das vom LWB geführte Auguste Viktoria-Krankenhaus hat von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) einen beträchtlichen Teil noch ausstehender Behandlungskosten erhalten, so dass die jüngste Finanzkrise abgewendet werden konnte. Die Zahlungen erfolgten im November und sind das Ergebnis einer kontinuierlichen Advocacy-Arbeit. Bei den Aussenständen handelt es sich um Behandlungsgebühren für PatientInnen, die von der PA in diese Fachklinik in Ostjerusalem überwiesen wurden.

„Dank der Unterstützung von USAID und der Europäischen Union war die PA am 17. November 2014 in der Lage, ausstehende Patientenrechnungen des Auguste Viktoria-Krankenhauses zu begleichen“, erklärte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge und fügte hinzu: „Diese Zahlungen begleichen zwar einen grossen Teil der aufgelaufenen Aussenstände, aber es gib nach wie vor offene Rechnungen.“

„Dank dieser Zahlungen kann das AVH weiterhin seine spezialisierten medizinischen Dienste erbringen“, so Junge.

Am 30. November und 1. Dezember fand die Vorstandstagung des Auguste Viktoria-Krankenhauses auf dem Ölberg unter dem Vorsitz von Bischof Dr. Munib A. Younan von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land statt. Der Generalsekretär bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern für ihre Unterstützung durch Gebete und konkrete Advocacy, die im Ergebnis zur Zahlung dieser Aussenstände geführt habe.

Säule des palästinensischen Gesundheitssystems

Das Auguste Viktoria-Krankenhaus bietet spezialisierte Behandlungen für Krebs- und DialysepatientInnen an. Es ist das erste und einzige Krankenhaus in den palästinensischen Gebieten, das palästinensische KrebspatientInnen mit einer Strahlentherapie behandeln kann, und darüber hinaus die einzige medizinische Einrichtung im Westjordanland, die chronisch nierenkranken Kindern die Möglichkeit zur Dialyse bietet.

Im August hat das Auguste Viktoria-Krankenhaus auf die humanitäre Krise im Gazastreifen reagiert und zwei medizinische Teams mit lebenswichtigem medizinischem Versorgungsmaterial dorthin geschickt. Weiterhin hat das Krankenhaus eine Station mit 16 Betten für Schwerverletzte aus dem Gazastreifen eingerichtet, wobei die laufende Versorgung der KrebspatientInnen durch diese Massnahme nicht beeinträchtigt wurde.

Im Rückblick auf die Herausforderungen der vergangenen Monate wies der LWB-Generalsekretär auf die Bedeutung regelmässig eingehender Zahlungen für die zukünftige Behandlung der PatientInnen hin. Hier ist weiterhin eine kontinuierliche Advocacy erforderlich. „Dies ist insbesondere deshalb so wichtig, weil wir in Zukunft als Behandlungsmöglichkeit auch die Knochenmarktransplantation anbieten wollen“, erläuterte Junge.

Der LWB fühlt sich auch weiterhin der Zukunft des Krankenhauses und seiner PatientInnen verpflichtet. Das AVK ist ein wichtiger Pfeiler des Gesundheitssystems der Palästinensischen Autonomiebehörde und eine wichtige Institution innerhalb ihrer Infrastruktur.