Ein Solidaritätsfonds der Kirchengemeinschaft hilft in schwierigen Zeiten

Alle LWB-Mitgliedskirchen sind aufgefordert worden, einen Beitrag zu dem Fonds zu leisten und damit ihre gegenseitigen Verpflichtungen als Kirchengemeinschaft zum Ausdruck zu bringen. Foto: LWB/Eugenio Albrecht

Jede Mitgliedskirche ist aufgefordert, einen Beitrag als Ausdruck der gegenseitigen Solidarität zu leisten

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat einen Solidaritätsfonds der Kirchengemeinschaft eingerichtet, damit jederzeit finanzielle Mittel für Kirchen in nicht vorhersehbaren Notfällen zur Verfügung stehen.

Alle LWB-Mitgliedskirchen sind aufgefordert worden, einen Beitrag zu dem Fonds zu leisten und damit ihre gegenseitigen Verpflichtungen als Kirchengemeinschaft zum Ausdruck zu bringen. Der Beginn dieser Initiative ist Teil der Aktivitäten des LWB zum 75-jährigen Jubiläum. 

Der Fonds „will die Gemeinschaft in die Lage versetzen, als Kirchen zusammenzustehen und damit auf Gegenseitigkeit beruhende Beziehungen und Solidarität als wichtige identitätsstiftende Eigenschaften der LWB zum Ausdruck zu bringen“, sagte LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt.

„Wir alle sind aufgerufen, uns gegenseitig mit unseren Gaben zu bereichern und unsere Beziehungen und unsere gegenseitigen Verpflichtungen zu bekräftigen, wobei es keine Rolle spielt, wie großzügig oder bescheiden der Beitrag jeder Kirche ist“, ermunterte Burghardt die Kirchen. Es wird ein Beitrag zwischen 100 und 10.000 Euro vorgeschlagen. 

Mehrere Kirchen haben bereits Spenden zugesagt. Die Bedeutung eines solchen Fonds zeigte sich besonders am solidarischen Verhalten des Lutherischen Weltbundes nach Beginn der COVID-19-Pandemie mit ihren schnell spürbaren und lange anhaltenden Auswirkungen. Der LWB richtete sofort einen COVID-19-Soforthilfefonds (RRF) ein.  

Als sich viele Gemeinden, Familien und ganze Gemeinschaften besonders in Ländern mit niedrigen Einkommen an die Kirchen wandten und um Nothilfe in Form von Lebensmitteln, seelsorgerische Betreuung und andere Unterstützung baten, konnten aus dem RRF kurzfristig Beihilfen bis zu 10.000 Euro bereitgestellt werden.  So wurden zwischen April 2020, als der Fonds aufgelegt wurde, und Oktober 2022 mehr als 1,3 Millionen Euro an 90 LWB-Mitgliedskirchen ausgezahlt, damit wurden 199 Projekte in 57 Ländern weltweit durchgeführt.

Der COVID-19-Soforthilfefonds, so stellte Burghardt fest, habe sich als ein besonders wichtiges Instrument der Solidarität in einer schweren Zeit bewährt. In den kommenden Jahren wird der Solidaritätsfonds der Kirchengemeinschaft nach diesem positiven Vorbild in zahlreichen anderen dringenden Bedarfssituationen helfen, die eine schnelle und kurzfristige Antwort aufgrund unvorhersehbarer Entwicklungen wie Konflikte, Naturkatastrophen, öffentliche Gesundheitskrisen und andere Notfälle erfordern, die unsere Mitgliedskirchen und die weiteren Gemeinschaften betreffen. 

LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller