Deutschland: Kirche engagiert sich verbindlich für den Klimaschutz

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Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg erarbeitet Kirchengesetz zu Klimagerechtigkeit

OLDENBURG, Deutschland/GENF (LWI) – Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, hat ein stärkeres Engagement seiner Kirche in Fragen des Klimaschutzes angekündigt. Derzeit werde ein Klimaschutz-Gesetz erarbeitet, das vielleicht schon im Mai von der Synode verabschiedet werde.

„Das bedeutet eine sehr große Verbindlichkeit für unsere kirchlichen Ebenen, die weit über Konzepte oder Appelle hinausgehen. Ein Gesetz kann eingeklagt werden,“ so Adomeit zu den Überlegungen einer der elf Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Deutschland.

Das bisherige Klimaschutz-Konzept der oldenburgischen Kirche aus dem Jahr 2012 sei damals „mutig“ gewesen, mittlerweile aber in die Jahre gekommen, sagte Adomeit. Um den CO2-Aussstoß zu senken, müsse sich die Kirche vor allem um ihre Gebäude kümmern. Insbesondere die schlecht gedämmten Gemeinde- und Pfarrhäuser bereiteten Sorgen, sagte Adomeit. „Ich glaube, wir stehen da mit Blick auf unser kirchliches Handeln vor sehr großen Herausforderungen.“

Klimaneutralität sei zudem eine Bildungsaufgabe. „Es ist eine Frage der Haltung und davon, wie wir den Klimaschutz ganz selbstverständlich in den Alltag integrieren“, erläuterte Adomeit. Die Gemeinden müssten sich überlegen, wie das Thema beispielsweise im Konfirmanden-Unterricht oder im Seniorenkreis verankert werden kann.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg habe bereits erste Schritte unternommen, sagte der Bischof. So sei das Bildungshaus in Rastede vor einigen Jahren mit modernster Klimaschutz-Technik gebaut worden. Außerdem sei nahezu die komplette Flotte an Dienstfahrzeugen abgeschafft worden. Dem Bischof steht ab sofort ein Elektro-Auto als Dienstwagen zur Verfügung. Weiter werde gerade eine Vereinbarung geschlossen, mit der Mitarbeitende sowie Pastorinnen und Pastoren Fahrräder oder E-Bikes günstig leasen können.

„Wir dürfen und wollen unser Engagement für den Klimaschutz aber nicht nur auf unsere oldenburgische Region begrenzen“, mahnte Adomeit. Die oldenburgische Kirche setze auf Vernetzung, betonte er. So sei zum Beispiel ein Aktionstag zu fairer Ernährung mit der Norddeutschen Mission geplant. Im laufenden Monat Januar nehme die Kirche am Veganuary (Veganer Januar) teil. Diese Kampagne ermutigt Menschen dazu, für einen Monat im Jahr eine vegane Ernährung auszuprobieren.

Auf seiner Zwölften Vollversammlung in Namibia bekräftigte der LWB sein Engagement für Klimagerechtigkeit und rief die Mitgliedskirchen auf, ihre Anstrengungen in diesem Bereich zu verstärken. Eines der Unterthemen der Vollversammlung lautete „Schöpfung – für Geld nicht zu haben“.

Quelle: epd. Redaktion: LWB/A. Weyermüller